Gewerblicher Grundstückshandel, 3 Objekt Grenze wenn Eheleute im Ausland verkaufen.

Question

Im März des Jahres 2001, also vor etwa 17 Jahren, haben meine Frau und ich in Griechenland &lpar;meine Frau ist Griechin&rpar; 4 nebeneinander liegende, unbebaute Grundstück gekauft. Diese 4 unbebauten Grundstücke wollen wir jetzt alle zusammen in einem Kaufvertrag an eine Person verkaufen, der ein Hotel darauf errichten möchte. Der Käufer ist Grieche, der Notarvertrag wird in Griechenland geschlossen. Der Kaufpreis soll auf unser deutsches Konto überwiesen werden.  Die Eigentumsquoten der einzelnen Grundstücke ist die folgende: Grundstück Nr.1 gehört zu 100% meiner Frau, Grundstück Nr.2 gehört ebenfalls zu 100% meiner Frau, Grundstück Nr.3 gehört zu 95% meiner Frau und zu 5% mir, Grundstück Nr. 4 gehört ebenfalls zu 95% meiner Frau und zu 5% mir. Die 4 Grundstücke vor dem Kauf noch zu vereinigen ist nicht möglich, da der Verkaufsvorgang in diesem Jahr noch zu Abschluss kommen muss.  Demzufolge verkauft meine Frau im Prinzip 2 einzelne Grundstücke plus 2 Grundstücksanteile, während ich lediglich zwei Grundstücksanteile verkaufe.  Meine Frau ist mittlerweile deutsche Staatsbürgerin und wir sind beide hier in Deutschland steuerpflichtig du werden steuerlich gemeinsam veranlagt.  FRAGE: würde meine Frau, oder würden wir beide wegen der &#8222;3 Objekt Grenze" bei diesem beabsichtigten Verkauf ggf. in die Gewerblichkeit kommen ? &#8230;bzw. gibt es etwas was bei der Gestaltung des Kaufvertrages evtl. berücksichtigt werden könnte um der möglicher Weise drohenden Gewerblichkeit zu entgehen ?

Rechtsanwalt Franz Meschke, LL.M. · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrter Fragesteller,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    Auf Grundlage Ihrer Sachverhaltsangaben bin ich zunächst davon ausgegangen, dass Sie die steuerliche Behandlung in der Bundesrepublik Deutschland erfragen.    Die von Ihnen beschriebenen Veräußerungsvorgänge führen nicht zu steuerpflichtigen gewerblichen Einkünften, da kein gewerblicher Grundstückshandel vorliegt.    Zur Abgrenzung der privaten Vermögensverwaltung von der gewerblichen Tätigkeit bedient sich die Finanzverwaltung der Drei-Objekt-Grenze. In diese Grenze sind alle selbständig nutz- und veräußerbaren Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte einzubeziehen. Hierbei sind auch Veräußerungsvorgänge im Ausland mitzuzählen. Die Drei-Objekt-Grenze kommt nicht ehegattenübergreifend zur Anwendung &lpar;vgl. BMF v. 26.03.2004, BStBl I 2004, 434, Rn. 12&rpar;. Danach würde Ihre Ehefrau die Grenze von drei Objekten überschreiten.    Es müsste jedoch ein enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Erwerb oder Veräußerung vorliegen. Das ist nach mehr als zehn Jahren &lpar;hier: 17 Jahre&rpar; nicht mehr der Fall. Nach einem derart langen Zeitraum ist die Veräußerung grundsätzlich privater Natur. Etwas anderes könnte allenfalls dann gelten, wenn hinsichtlich der Grundstücke nicht unerhebliche Baumaßnahmen durchgeführt worden sind. Nach meinem Dafürhalten hätten dafür z.B. umfangreiche Abrissmaßnahmen durchgeführt werden müssen.    Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.    Mit freundlichen Grüßen

Gewerblicher Grundstückshandel, 3 Objekt Grenze wenn Eheleute im Ausland verkaufen.

Steuerrecht

Rechtsanwalt Franz Meschke, LL.M.

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