Privatverkauf, DHL verlorenes Paket, Käufer und DHL verweigern Haftung
22.11.2018 22:12
| Preis:
***,00 € |
Beantwortet von
18:55
Ich habe auf ebay Kleinanzeigen einen gebrauchten Gitarrenverstärker (ohne Lautsprecher, Maße ca. 50x30x30 cm, ca. 15 kg) zu einem Preis von 1150 € als Privatperson ebenfalls an eine Privatperson verkauft. Das mit 2500 € höherversicherte Paket habe ich mit DHL am 16.06.18 versendet. Der Käufer hat mit PayPal bezahlt, leider war seine bei PayPal angegebene Adresse fehlerhaft: er wohnt nicht in der angegebenen Straße und in der PLZ fehlte eine Ziffer, die Postadresse war eine östereichische Adresse. Ich habe dann noch den Fehler begangen eine Zeile der Adresse, die für mich keinen Sinn ergab, wegzulassen. Ich dachte die angegebene Postadresse würde zur Zustellung ausreichen. Leider war diese Zeile (eine Folge von Zahlen und Buchstaben) eine deutsche Postbox-Adresse. Wie immer habe ich bei Aufgabe des Pakets angegeben, wenn unzustellbar zurück an Absender; der Absender war gut leserlich auf dem Paket angegeben.
Das DHL-Paket konnte nicht zugestellt werden und sobald feststand, dass die Adresse falsch war, hat der Käufer mir mitgeteilt er hätte bei DHL versucht das Paket noch umzuleiten, aber es könne nicht mehr umgeleitet werden und es gehe zurück an den Absender. Auch ich habe bei DHL angerufen und mitgeteilt, dass das Paket wieder zurück an mich den Absender geschickt werden soll. Da der Käufer das Paket nicht erhalten hat, hat er die Bezahlung auf PayPal gestoppt; PayPal "friert"das Geld bis zur Klärung der Sache im Rahmen des Käuferschutzes ein. Da ich davon ausgegangen bin, das das Paket ohnehin wieder an den Absender geschickt wird, habe ich dem Drängen des Käufers nachgegeben und das Geld ihn wieder zurückgeschickt.
Leider kam des Paket aber bis heute nicht mehr an mich zuück. Laut DHL-Sendungsverfolgung war das Paket in Österreich und ist dann nach Deutschland über Rosenheim ans Paketzentrum Aschheim; dort lag es dann unverändert wochenlang bis die DHL die Sendungsverfolgung für diese Sendungs-Nr. nach ca. 3 Monaten deaktiviert hat.
Am 02.07.18 habe ich bei DHL einen Nachforschungsantrag mit Angabe aller Daten gestellt. DHL hat dann bis zum 30.10.18 gebraucht um das Ergebnis der Nachforschung zu präsentieren: das Paket wäre am 19.06.18 zugestellt worden, da es ein spezielles Auslieferverfahren mit dem Käufer gäbe, sobald die Sendung im Paketzentrum München oder der Zustellbasis bereit gestellt würde, gilt die Sendung als zugestellt. Ich habe den Käufer kontaktiert: laut Aussage seiner Lebensgefährtin ist er aber aus gesundheitlichen Gründen bis zum 06.12.18 nicht kontaktierbar. Sie hat mir versichert mit dem Käufer persönlich gäbe es kein spezielles Auslieferverfahren, alle Geschäfte würden nur über sein Studio oder sein Firmennamen abgewickelt. Das war auf dem Paket nicht genannt, sondern nur sein anderslautender persönlicher Name. Ich habe daraufhin DHL per Einschreiben dem Ergebnis widersprochen und einige Fragen gestellt: wieso wurde nicht an Absender zurückgeschickt, wieso wurde angeblich zugestellt obwohl niemand umleiten konnte, wieso wurde von Österreich nach Aschheim umgeleitet, an welcher Zustellbasis wurde angeblich zugestellt, gibt es Nachweise für das spezielle Zustellverfahren oder die angebliche Zustellung. Nach nur 2 Tagen kam die Antwort von DHL: sie hätten nochmal geprüft. das Ergebnis sei das Gleiche; auf die Fragen wurde mit keinem Wort eingegangen. Ich habe dann nochmal widersprochen und die Fragen mit Androhung einer Klärung vor Gericht nochmal gestellt, bis heute kam von DHL keine Antwort.
Ich möchte nicht auf meinem Schaden von 1150 € sitzenbleiben. Das Paket war ausreichend versichert und hätte zurück an den Absender gemusst. Ich hätte womöglich das Geld gar nicht erst zurücküberweisen müssen, weil das Risiko womöglich ohnehin der Käufer trägt bei solchen Geschäften, wie ich später herausgefunden habe.
Was soll ich jetzt machen? DHL wird auf seinem Ergebnis bestehen und geht nicht auf die offensichtlichen Fehler in der Zustellung ein. Der Käufer ist (derzeit) nicht erreichbar und es betrifft ihn ja im Moment ja auch nicht direkt.
Von wem muss ich mein Geld verlangen? Vom Käufer? Es ist ja nicht auszuschliessen, das er mich auch betrogen hat und er trägt ggf. sowieso das Risiko des Versands. Oder von DHL? Da gab es ja offensichtliche Fehler (nicht zurück an Absender) und wesentliche Fragen werden nicht beantwortet. Ich denke ich muss mir einen Anwalt nehmen und notfall vor Gericht, da weder DHL noch der Käufer auf meine Briefe mit Fristen für den Schadensersatz eingehen werden. Bleibe ich am Ende auf meinen Anwaltskosten sitzen? Wer zahlt am Ende meinen Anwalt? Wie gut sind meine Chancen vor Gericht? Wie soll ich vorgehen?