Hierbei zählt zuerst eine schnelle und klare Kommunikation. Schreiben Sie Viagogo sofort, dass die Tickets versehentlich doppelt verkauft wurden und Sie diese nicht mehr besitzen. Weisen Sie darauf hin, dass es sich um ein Versehen handelt und Sie keinesfalls vorsätzlich gehandelt haben. Erklären Sie offen, dass Ihnen die Lieferung der Tickets unmöglich ist, und bitten Sie höflich darum, auf die hohe Forderung zu verzichten oder diese zumindest zu reduzieren, da Sie selbst keinen Vorteil daraus gezogen haben.
Viagogo fordert häufig hohe Summen als Schadensersatz, allerdings ist die Durchsetzung gerade bei Privatpersonen aus Deutschland in der Praxis selten. Mahnungen und E-Mails mit Zahlungsaufforderungen kommen oft, es bleibt aber meist bei der Drohung. Ein Gerichtsurteil in Deutschland ist bisher die absolute Ausnahme. Trotzdem sollten Sie jede Nachricht von Viagogo beantworten, nie ignorieren, sondern freundlich und sachlich Ihren Standpunkt wiederholen. So zeigen Sie Kooperationsbereitschaft und erhöhen die Chance, dass Viagogo von der Maximalforderung absieht.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, bleiben Sie ruhig. Die Auszahlung der Verkaufssumme erfolgt bei Viagogo tatsächlich immer erst nach dem Event, einen Nachweis hierüber erhalten Sie von Viagogo in der Regel nicht vorab. Daraus ergibt sich keine Handhabe zu Ihren Gunsten. Die beste Taktik ist jetzt: klären, verhandeln und auf Kulanz hoffen. Auf keinen Fall sollten Sie weitere Schritte versprechen, die Sie nicht halten können.
Ich hoffe das hilft für die erste Einschätzung, viele Grüße und einen tollen Tag!
Antwort
vonRechtsanwalt Dr. Stefan Sepp Lorenz, Steuerberater, LL.M. oec., Diplom-Finanzwirt (FH)
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