Lycos-DSL und Mahnung durch Creditreform
| 13.05.2007 01:36
| Preis:
***,00 € |
Beantwortet von
Rechtsanwalt Christian Mauritz
Sehr geehrte Damen und Herren,
Anfang des Jahres habe ich Online ein DSL-Vertrag bei der Fa. Lycos
(leider) abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um e. 24monate Vertrag welches die DSL-Leitung und der Internetzugang als Flatrate-Komplettpaket für 24,99 beinhaltete.
Die Bestellte Übertragungsrate war DSL-16000, explizit habe ich auf den Online-Formular die Option "Keine Bandbreiteanpassung Erwünscht" angecklickt, d.h. wenn an meine Oertlichkeiten keine Übertragungsraten DSL16000 entsprechend möglich sind, bin ich mit dem Zustandekommen des vertrages nicht einverstanden.
Von Lycos bekam ich via email zunächst einmal die Bestätigung der Bestellung und kurze Zeit spaeter (ebenfalls via email) die Zugangsdaten, die aber erst mit der Bereitstellung des Zuganges nutzbar gewesen wären.
Ein paar Tage spaeter bekam ich (erneut via email) die Benachrichtigung, dass an meine Adresse keine DSL16000 möglich waere sondern nur ein sogen. "Resale DSL6000 auf 3072 begrenzt"
d.h. konkret nur weniger als 1/4 der von mir gewünschte Bandbreite, welche aber ebenfalls mit 24,99 berechnet werden würde. Man teilte mir weiter in diese email mit, dass mann nun erst auf meine Antwort diesbezüglich warten würde und der Auftrag so lange ruht bis ich mich dazu äussern würde. Dass ich kein Interesse an DSL3000 zum Preis von DSL16000 hatte war wohl logisch, so habe ich mich dazu nicht geäussert und dachte das hätte sich wohl von selbst erledigt.
Aber weit gefehlt, widerrum ein paar Tage spaeter wurde ich dazu in Kenntnis gesetzt, dass meine Leitung nun von der DTAG auf Lycos portiert waere, ich meine Hardware (gabs beim vertrag dazu) geliefert bekomme und mein Zugang zum Januar 2007 freigeschaltet wird:
Da ich ja eine Bandbreiteanpassung bei der Bestellung widersprochen hatte und die Herren bei dieser Email angegeben hatten den Vertrag ruhen zu lassen bis ich mich z. der niedrige Bandbreite äussere, hatte ich nun angenommen, dass man evtl. bei eine genaue Überprüfung festgestellt hat, dass bei mir doch DSL16000 möglich sei und deshalb den Zugang freischalten ohne meine Antwort (negativ oder positiv) abzuwarten.
Am Tag der Freischaltung probierte ich es sofort aus und musste feststellen, dass es nur eine DSL-3000 Leitung war. Ich rief bei der "Hotline" (Service-Wüste Deutschland ist Realität!!) und musste mich mehr oder weniger wüste Beschimpfungen (warum, habe ich immer noch nicht verstanden)anhören.
Auf eine Schriftliche Anfrage von mir reagierte man mit den übl. Vertragsklausel-Floskeln ohne auf die von mir erwähnte "Bandbreite Anpassung nicht erwünscht" einzugehen.
Daraufhin habe ich d. Kontoeinzugsermächtigung widerrufen (1 mal haben Sie den Betrag noch einziehen können) und erneut um Prüfung meiner Argumente gebeten (Einschreiben mit Rückschein), seitdem bekam ich nur eine einzige Rechnung, die ich jedoch nicht bezahlte, da diese so "seriöse" Firma mir nicht die Leistung liefert, die ich bestellt habe.
Nun bekam ich plötzlich von eine noch "seriösere" Firma Creditreform eine Zahlungsaufforderung (bis spätestens 14.05.2007) in Höhe von Euro 97,76, die sich wie folgt zusammensetzt: 49,98 Forderungen seitens Lycos (2 x 24,99 Euro), 18,40 Euro Gläubigerspesen (wahrscheinlich dafür, dass Sie auf meine Briefe nicht reagiert haben) und letzlich 29,00 Inkassokosten für die Drohung seitens Creditreform "dass die Nichtzahlung zu eine Verschlechterung der Beurteilung meiner Kreditwürdigkeit führen kann" Creditreform teilt mir auch in einer Fussnote mit, dass " Über Sie sind diese Daten auch bei der Creditreform XXXXXXXXX (eine Stadt in meiner Nähe) gespeichert.
Nun nach der lange Vorgeschichte, die konkrete Fragen:
1. Darf Lycos einfach meinen Wunsch "Keine Bandbreiteanpassung" einfach ignorieren (kann ich zwar nicht nachweisen, da online-Formular, aber Lycos selbst gibt das zu, indem Sie mir eine email senden und "mehr oder weniger" sagen: wir machen in
der Sache nicht weiter bis Sie sich dazu äussern)
2. Darf Creditreform mich einfach "einschüchtern" in dem Sie mir eine Verschlechterung meiner Kreditwürdigkeit androhen (nebenbei bemerkt: ich pfeiffe darauf, Gott sei Dank brauche ich keine Kredite)?
3. Dürfen diese Creditreform-Komiker einfach meine Daten an alle oder Teil Ihre Filialen weitergeben, Datenschutz ist mittlerweile zu einem leerem Wort verkommen in Deutschland.
Ich gebe zu, 35 Euro ist als Einsatz nicht viel und damit hätte ich ja schon zumindest die "Inkassokosten" decken können, aber mir geht es um Prinzip: es kann doch nich sein, dass man heutzutage nur noch besch.. , betrogen und schikaniert wird!!!
Mit freundlichen Grüssen