Fahrzeuganprall - wer zahlt?

Question

Sehr geehrte Damen und Herren,    mir ist gestern folgendes passiert:   Leider kam es durch mich zu einem Fahrzeuganprall. Ich wohne zur Zeit noch bei meinem Stiefvater in einem Eigentumshaus. Wir haben ein Carport mit 2 Stellplätzen. Beim Einparken bin ich mit meinem Auto gegen die Hauswand gefahren, welche verklinkert ist. Nun ist die Mauer zwar nicht durch, jedoch ist ein Schaden entstanden, das Mauerwerk ist gerissen und durch den Aufprall haben sich die Ziegel nach innen gewölbt. Die Fenster haben sich ebenfalls verzogen. Hier ist mit Sicherheit ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden. Das Auto hat nur kleine Schäden, deshalb ist mir nur wichtig dass der Sachschaden am Haus übernommen wird.    Das Auto ist mein, d.h. ich bin Halter und Eigentümer. Die KFZ Haftpflicht inkl. Teilkasko läuft über meinen Stiefvater als Zweitwagen. Dort bin ich als Mitfahrer abgesichert.    1&rpar; Ich habe bei der KFZ Haftpflicht den Schaden gemeldet.  Da in der Versicherung keine Eigenschadendeckung mit abgeschlossen ist, wird der Schaden wohl nicht gedeckt. Dies sagte mir eine Beraterin telefonisch. Trotzdem habe ich ein Schadenformular online ausgefüllt.  Sach- und Vermögenschäden am Versicherungsnehmer sind durch mitversicherte Personen, wie bei mir der Fall, nicht abgesichert. Ganz anders wäre es bestimmt, wenn ein Dritter, also außenstehender den Schaden begangen hätte?    2&rpar; Zusätzlich habe ich den Schaden bei meiner Privathaftpflichtversicherung gemeldet. Laut der Versicherungsbedingungen ist ein Schaden, welcher durch kennzeichnungspflichtige Fahrzeuge verursacht wurde, ausgeschlossen. Trotzdem ist mir dies nicht ganz klar. Angenommen die KFZ Versicherung zahlt nicht, dann muss diese doch einspringen? Da ich einen Schaden der Privathaftpflicht geltend machen kann, wenn ich Eigentum einer anderen Person aus Versehen einen Schaden zugefügt habe. Was hier doch zutrifft?    3&rpar; Mein Stiefvater hat eine Wohngebäudeversicherung, welche regulär den Schaden eines Fahrzeuganpralls absichert. Problem hier ist schon wieder, dass ich mit in dem Haushalt wohne und somit als Bewohner und Angehöriger gelte. Nachweislich durch A &#167; 2 Nr. 8 der VGB von 2017 ist ein Fahrzeuganprall jede unmittelbare Berührung von Gebäuden durch Kraftfahrzeuge,...die NICHT vom Versicherungsnehmer bzw. von Bewohnern oder Besuchern des Gebäudes gelenkt wurden.    Die beiden Haftpflichtversicherungen bearbeiten die Schadensmeldungen zur Zeit. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass diese den Schaden nicht übernehmen werden. Die Wohngebäudeversicherung regelt mein Stiefvater.     Jetzt ist halt meine Frage an Sie: Habe ich die Informationen, welche zu meinem Fall passen richtig zusammengefasst? Bzw. gibt es doch noch Hoffnung oder rechtliche Möglichkeiten den Schaden bei einer dieser Versicherungen durchzusetzen? Oder bleibe ich auf dem Schaden sitzen? Und was schlagen Sie mir vor, wie wir uns verhalten sollen?    Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühen.    Mit freundlichen Grüßen

Rechtsanwalt Axel Doering · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrter Fragesteller,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    Sie haben die Informationen bezüglich der Haftpflichtversicherungen richtig zusammengefasst. Dort sehe ich keine Möglichkeit, den Schaden reguliert zu bekommen, da Schäden die sich Angehörige untereinander zufügen grundsätzlich vom Deckungsschutz ausgeschlossen sind. Hinzukommt bei der Privathaftpflicht der generelle Ausschluss für Schäden durch den Gebrauch von zulassungspflichtigen Kraftfahrzeugen.    Hinsichtlich der Wohngebäudeversicherung macht mich allerdings die von Ihnen zitierte Passage aus den Bedingungen, dass das Fahrzeug NICHT vom Versicherungsnehmer, den Bewohner oder Besuchern des versicherten Gebäudes gelenkt worden sein darf, stutzig. Diese Einschränkung war mir noch nicht bekannt und findet sich auch nicht in dem mir vorliegenden Bedingungswerk.    Nach den Musterbedingungen des GDV ist allerdings nur der Anprall von Luftfahrzeugen gedeckt, so dass die Erweiterung auf Landfahrzeuge schon eine Deckungserweiterung gegenüber dem Standard darstellt. Die einzige Möglichkeit, die ich derzeit sehe ist, sich das aktuelle Bedingungswerk des Versicherers anzusehen, ob der Schaden darüber gedeckt wäre und dann im Zuge einer Umstellung die Übernahme des Schadens zu verhandeln.    Einen rechtlichen Anspruch sehe ich alledings nicht. Für eine tiefergehende Prüfung müssten Sie mir die Versicherungsbedingungen zusenden.    Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.    Mit freundlichen Grüßen  Axel Doering

Fahrzeuganprall - wer zahlt?

Versicherungsrecht, Privatversicherungsrecht

Rechtsanwalt Axel Doering

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