Sehr geehrter Fragesteller,
zu Ihrer Anfrage nehme ich wie folgt Stellung:
1.
Zunächst muß man unterscheiden, ob die Zielsetzung dahin geht, daß Ihre Ehefrau nach Ihrem Tod die Wohnung lediglich besitzen soll, oder ob sie die Wohnung als Alleineigentümerin erhält. Ich gehe davon aus, daß es Ihnen nicht nur auf den bloßen Besitz, also die Nutzungsmöglichkeit ankommt, sondern darauf, daß Ihre Ehefrau Alleineigentum erwirbt.
2.
Derzeit dürften Sie und Ihre Ehefrau je zu ½ Miteigentümer der Wohnung sein. Deshalb bietet es sich an, ihr jetzt Ihren hälftigen Miteigentumsanteil schenkungsweise zu übertragen. Damit würde Ihre Ehefrau jetzt alleinige Eigentümerin und die Tochter wäre im Fall Ihres Ablebens von der Erbschaft ausgeschlossen.
3.
Zu berücksichtigen bleibt, ob Pflichtteilsansprüche der Tochter bestehen. Im Fall der Schenkung wird die 10-Jahres-Frist greifen können, so daß nach Verstreichen dieser Frist Pflichtteilsansprüche nicht mehr in Betracht kommen.
4.
Sie sprechen von weiterem Vermögen. Insoweit kann nicht abgeschätzt werden, da über die Höhe des Vermögens nichts gesagt ist, inwieweit der hälftige Miteigentumsanteil als Vermächtnis im Rahmen eines Testaments in Betracht kommt.
Aufgrund der Sachverhaltsschilderung dürfte die schenkungsweise Übertragung, wie oben gesagt, die zu bevorzugende Vorgehensweise sein.
Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Raab, Rechtsanwalt
10. Mai 2012
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16:08
Antwort
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