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Ranking Coach Vertrag wiederrufen.

8. Juli 2025 18:02 |
Preis: 43,00 € |

Inkasso, Mahnungen


Beantwortet von


in unter 1 Stunde

Betreff: Bitte um rechtliche Prüfung und Vertretung – Inkassoforderung durch troy Inkasso / rankingCoach GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich benötige anwaltliche Unterstützung in folgendem Fall:

Ich habe von der Firma **troy Inkasso GmbH** eine Zahlungsaufforderung über **462,58 €** im Namen der **rankingCoach GmbH** erhalten.
Die Aktenzeichen und Daten lauten:

- Aktenzeichen: 1258735683
- Rechnungsnummer: INV00691327
- Kundennummer Ranking Coach: 7854444
- Rechnungsdatum: 29.05.2025

Ich habe der Forderung bereits direkt bei rankingCoach **schriftlich widersprochen**, da ich den Vertrag nicht abgeschlossen habe bzw. die Forderung inhaltlich für unberechtigt halte da sich der Vertrag einfach um ein weiteres Jahr verlängert hat ( Automatische Vertragsverlängerung ) obwohl der Vertrag für 12 Monate ( Vertrag lautete Rankingcoach 356 ).

1. **Fehlende oder intransparente Verlängerungsklausel**: Bei Vertragsschluss wurden mir keine oder keine klar einsehbaren AGB zur Verfügung gestellt, insbesondere wurde ich nicht transparent über die automatische Verlängerung des Vertrags informiert. Eine solche Klausel ist daher im Rahmen eines B2B-Vertrags rechtlich angreifbar.

2. **Mangelhafte Leistungserbringung**: Die vereinbarten Leistungen wurden nicht im vereinbarten Umfang oder in ausreichender Qualität erbracht. Insbesondere kam es zu z. B. fehlerhafte Keyword-Vorschläge, keine Rankings verbessert, keine messbaren SEO-Erfolge. Eine Fortführung des Vertrags ist mir daher nicht zumutbar.

Trotz meines Widerspruchs hat rankingCoach die Angelegenheit an das Inkassobüro weitergeleitet – **ohne auf meinen Widerspruch einzugehen** oder Unterlagen zur Klärung bereitzustellen.

Ich halte dieses Vorgehen für rechtsmissbräuchlich und fühle mich unter Druck gesetzt. Ich befürchte eine unzulässige Weitergabe meiner Daten an Auskunfteien.

Ich bitte Sie daher um:

1. Prüfung der Rechtmäßigkeit der Forderung
2. Kommunikation mit dem Inkassounternehmen (troy Inkasso GmbH)
3. Falls möglich: Unterlassungserklärung bezüglich SCHUFA-Meldung
4. ggf. Geltendmachung meiner Rechte gemäß DSGVO und UWG

Alle bisherigen Unterlagen und Schriftwechsel kann ich Ihnen gerne digital zur Verfügung stellen.

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und bitte um Rückmeldung zu den Erfolgsaussichten und dem weiteren Vorgehen.

Mit freundlichen Grüßen
David Bönnen

8. Juli 2025 | 18:30

Antwort

von


(96)
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Sehr geehrter Fragesteller,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung Ihres Sachverhalts. Nach Ihrer Darstellung bestehen erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der geltend gemachten Forderung. Im Folgenden erhalten Sie eine strukturierte rechtliche Einschätzung sowie Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

1. Rechtmäßigkeit der Forderung

a) Automatische Vertragsverlängerung und Transparenz der AGB

Im B2B-Bereich sind automatische Vertragsverlängerungen grundsätzlich zulässig, jedoch nur dann, wenn die entsprechende Verlängerungsklausel wirksam in den Vertrag einbezogen wurde und für Sie als Vertragspartner transparent und klar erkennbar war. Nach Ihrer Schilderung wurden Ihnen die AGB nicht oder nicht in zumutbarer Weise zur Verfügung gestellt und die Verlängerungsklausel war nicht klar einsehbar.

Rechtsfolge:
Fehlt es an einer wirksamen Einbeziehung der AGB (§ 305 Abs. 2 BGB) oder ist die Verlängerungsklausel überraschend oder intransparent (§ 305c Abs. 1 BGB), wird diese nicht Vertragsbestandteil. In diesem Fall ist die automatische Verlängerung unwirksam und eine Forderung für das Folgejahr nicht berechtigt.

b) Mangelhafte Leistungserbringung

Sie schildern, dass die vereinbarten Leistungen nicht oder nicht in der geschuldeten Qualität erbracht wurden (z. B. fehlerhafte Keyword-Vorschläge, keine Ranking-Verbesserung, keine messbaren SEO-Erfolge). Im B2B-Verhältnis ist der Vertragspartner grundsätzlich zur Zahlung nur verpflichtet, wenn die Leistung ordnungsgemäß erbracht wurde.

Rechtsfolge:
Bei mangelhafter Leistung können Sie die Zahlung verweigern (§ 320 BGB – Einrede des nicht erfüllten Vertrags) oder ggf. den Vertrag aus wichtigem Grund außerordentlich kündigen. Die Fortführung des Vertrags ist Ihnen bei gravierenden Mängeln nicht zumutbar.

2. Vorgehen gegen das Inkassounternehmen

a) Widerspruch und Bestreiten der Forderung

Sie haben der Forderung bereits widersprochen. Es ist wichtig, dies auch gegenüber dem Inkassounternehmen ausdrücklich und nachweisbar (z. B. per Einschreiben) zu wiederholen. Fordern Sie das Inkassounternehmen auf, die Forderung zu begründen und sämtliche Vertragsunterlagen vorzulegen.

b) Unzulässige SCHUFA-Meldung

Eine Meldung an Auskunfteien wie die SCHUFA ist nur zulässig, wenn die Forderung unbestritten, tituliert oder anerkannt ist. Da Sie der Forderung widersprochen haben, ist eine Meldung unzulässig und kann einen Verstoß gegen das Datenschutzrecht darstellen.

Empfehlung:
Fordern Sie das Inkassounternehmen ausdrücklich auf, keine Meldung an Auskunfteien vorzunehmen und bestätigen Sie dies schriftlich. Sollte dennoch eine Meldung erfolgen, können Sie Unterlassungs- und ggf. Schadensersatzansprüche geltend machen.

3. Geltendmachung von Rechten nach DSGVO und UWG

a) Datenschutzrechtliche Ansprüche (DSGVO)

Sie haben das Recht, Auskunft über die gespeicherten Daten zu verlangen (Art. 15 DSGVO) und ggf. die Löschung unrechtmäßig verarbeiteter Daten zu fordern (Art. 17 DSGVO). Die Weitergabe Ihrer Daten an das Inkassounternehmen ist nur zulässig, wenn ein berechtigtes Interesse besteht und die Forderung nicht offensichtlich unberechtigt ist.

b) Wettbewerbsrechtliche Ansprüche (UWG)

Sollte das Vorgehen des Inkassounternehmens oder der rankingCoach GmbH als unlautere geschäftliche Handlung zu werten sein (z. B. durch Druckausübung, Drohung mit SCHUFA-Eintrag trotz bestrittener Forderung), können Sie Unterlassungsansprüche nach dem UWG geltend machen.

4. Empfohlenes weiteres Vorgehen

Schriftliche Mitteilung an troy Inkasso GmbH:

Bestreiten Sie die Forderung erneut ausdrücklich.
Fordern Sie die Vorlage sämtlicher Vertragsunterlagen und eine nachvollziehbare Begründung der Forderung.
Untersagen Sie ausdrücklich eine Meldung an Auskunfteien.
Fordern Sie Auskunft über die gespeicherten Daten gemäß Art. 15 DSGVO.
Dokumentation:

Bewahren Sie alle Schreiben und Nachweise sorgfältig auf.
Dokumentieren Sie sämtliche Kommunikation mit rankingCoach und troy Inkasso.

Weitere Schritte:

Sollte das Inkassounternehmen weiterhin unberechtigte Forderungen geltend machen oder mit SCHUFA-Eintrag drohen, können Sie eine Unterlassungserklärung fordern und ggf. Beschwerde bei der zuständigen Datenschutzbehörde einreichen.

5. Erfolgsaussichten

Nach Ihrer Schilderung bestehen gute Erfolgsaussichten, die Forderung abzuwehren, da sowohl die Wirksamkeit der automatischen Vertragsverlängerung als auch die ordnungsgemäße Leistungserbringung zweifelhaft sind. Zudem ist eine SCHUFA-Meldung bei bestrittenen Forderungen unzulässig.

6. Zusammenfassung

Forderung bestreiten und Unterlagen anfordern
SCHUFA-Meldung untersagen
Datenschutzrechte geltend machen
Dokumentation aller Vorgänge
Gute Erfolgsaussichten bei der Abwehr der Forderung

Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.

Mit freundlichen Grüßen


Rechtsanwalt Olaf Tank, Wirtschaftsjurist

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