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Haus verkauft, neue Besitzer sagen versteckte Mängel, was tun?

28. Februar 2012 13:11 |
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Mietrecht, Wohnungseigentum


Beantwortet von

Guten Tag,

Im April 2011 habe ich meinem Haus verkauft. Ich habe als Alleinerziehende mit 60% Arbeitsstelle und 2 Kinder Grundschulalters 3,5 Jahre dort gewohnt.

Das Haus ist einem Altbau, eigentliche Baujahr unbekannt, aber mindestens die 1920er da es einen Bild vom unserem Dorf aus diese Zeit gibt wo das Haus darauf zu erkennen ist. Die letzten Dacharbeiten waren im 1983 wo der Vorbesitzer Gaupen einbauen lassen hat.

Als ich das Haus 2007 gekauft habe hat es 2 Jahre leer gestanden und war mit verschiedene Sträucher und Kletterpflanzen fast komplett überwachsen. In die Anfangszeit habe ich in eigene Arbeit so ca. 70% davon entfernt, dabei müsste ich öfters aufs Dach um die Kletterpflanzen von unter den Dachziegeln zu entfernen.

Der Vorbesitzer war ein Sammler mit fast Messy Status, ich habe mit ihm zusammen 3 Container Müll aus dem Haus, Scheune und Garage geräumt bevor ich mit renovierungsarbeiten anfangen konnte. Mein Zeitplan war ziemlich eng als ich so schnell wie möglich aus meiner alten Wohnung raus müsste (Eigenbedarf war angekündigt). Aus diesem Grund war das Haus nicht zu 100% geräumt bei der Übergabe. Es gab noch Bereiche im Keller und auch auf den Dachboden die noch nicht erledigt waren. Nachdem ich frische renoviert hat, wollte ich dann auch nicht gleich den Dachboden raumen und alles wieder verdrecken, also ist es die 3,5 Jahren umgeräumt geblieben. Es befanden sich soweit ich mal geschaut habe verschiedene alte Koffer, eine Haustür, verschiedene Kartons und zum Teil verlegtes isolations material (diese dicke Wolle) sowie noch eine ganze Rolle davon dort oben. Alles davon war durch die Marder verdreckt worden.

Als ich das Haus verkauft habe, habe ich alles was noch vom Vorbesitzer da war geräumt da ich das Haus nicht so an die neue Besitzer übergeben wollte. Das einzige was ich nicht gemacht habe war der Dachboden. Die hätte ich noch gemacht aber die neuen Besitzer (die habe ich sofort nach dem Notar Termin ins Haus gelassen damit die schon mit Renovieren anfangen könnten) wollten es selber machen damit sie früher mit der Renovierung der oberen Stock anfangen könnten.

Im Zuge die Renovierungsarbeiten haben die neue Besitzer auch Bauliche Veränderungen am Haus vorgenommen und zwar:
- mit einem Bagger eine Seite von dem Vorgarten (direkt an der Hauswand) entfernt, mehrere m³ Erde und Steine. Im Züge diese Arbeit haben sie die Einfahrt zum Garage beschädigt (große Risse - also Erdbewegungen)
- eine Zwischen Etage in der Scheune heraus gesägt (die Scheune ist am Haus dran gebaut und könnte die Statik vom Haus beeinflussen)
- Marderschutz um das Dach herum angebracht.

So, und jetzt zum eigentlichen Problem. Die neue Besitzer sagen die haben nach der letzten Sturm einen großen Wasserschaden (große Wasserlacken an verschiedene Stellen) im Wohnzimmer (ist in der untere Etage) gehabt, von dem ich gewusst haben musste.

Ich habe in den 3,5 Jahren 2-3 Mal tropfen im Wohnzimmer gehabt aber es war nur an eine Stelle und wirklich nur tropfen und das auch nur wenn Schnee längere Zeit drauf gelegen hat - ein Papiertuch hat gereicht um es weg zu wischen und dann war wieder gut. Damals habe ich gedacht ich habe die Dachziegel nicht ganz richtig aufs Dach gelegt nachdem ich das Grünzeug entfernt hat und der Schnee drückt sich durch. Ich wollte irgendwann danach schauen, bin aber vor dem Kauf nicht mehr dazu gekommen und habe auch nicht mehr dran gedacht. Es war für mich kein Schaden am Dach.

Damals bei der Hausbesichtigung (es gab nur eine, und mit einem Bausachverständiger oder sonstige Experte sind sie auch nicht gekommen) habe ich die neue Besitzer alles Mögliche am Haus gezeigt was noch gemacht werden muss oder mängelhaft war, bloß das mit dem Wasser tropfen habe ich vergessen.

Jetzt haben die Vorbesitzer das Dach von einer Dachbaufirma anschauen lassen. Die Ergebnis davon ist das die halbe Dach angeblich fehlerhaft gebaut worden ist (schon seit 1983!) und saniert werden muss. Kosten zwischen 15.000 und 20.000€ werden jetzt von mir gefördert.

Meine Frage, bin ich verpflichtet was davon zu zahlen überhaupt und falls ja wie viel?

Wir wohnen alle im gleichen Dorf und es wäre mir schon wichtig den Frieden zu halten, möchte aber trotzdem nicht ausgenutzt werden.

Dass das Dach möglicherweise fehlerhaft gebaut worden sei war mir als Laie überhaupt nicht bewusst. Und in die obere Etage gab es nie einen Wasser Problem, nur unten im Wohnzimmer und dann genau an eine Stelle wo ich weiß dass ich die Dachziegel verschoben haben. Deshalb bin ich nie auf die Idee gekommen das einen Dachschaden vorhanden sein könnte. Und da der Dachboden noch vollgestellt war könnte ich es auch nicht sehen. Es bleibt auch die Frage ob die neue Besitzer beim Räumen was beschädigt haben oder einfach weil der ganze Müll raus ist kommt das Wasser jetzt an mehreren Stellen durch.

Da das Dach aber auch mindestens schon 30 Jahre alt ist, ist es sowieso fällig gemacht zu werden. Und das ein 30 Jahre altes Dach auch nicht die jetzigen Baustandards entspricht muss auch klar sein.

Für mich bleibt auch der Punkt ob die Baulichen Veränderungen vom neuen Besitzer eine Ursache sein könnten.

Auf eine hilfereiche Antwort freue ich mich,
Vielen Dank im Voraus!

28. Februar 2012 | 16:40

Antwort

von


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Sehr geehrte Fragestellerin,

bei einem Kaufvertrag über eine Immobilie haften Sie grundsätzlich für Sachmängel die bei der Übergabe vorhanden waren.

Sachmängel liegen dann vor, wenn die Immobilie von der vertraglich vereinbarten Beschaffenheit oder der üblichen Beschaffenheit abweicht.

Eine solche Sachmängelhaftung kann jedoch grundsätzlich vertraglich ausgeschlossen werden. Bei Immobilienkaufverträgen erfolgt dies auch idR. Ob dies bei Ihnen der Fall ist, kann ohne Einsicht in den Kaufvertrag nicht beurteilt werden.

Als Verkäufer haften Sie jedoch selbst bei Ausschluss der Sachmängelhaftung dann, wenn Sie den Mangel arglistig verschwiegen haben; § 444 BGB . Ob dies in Ihrem Fall zutrifft bzw. durch den Käufer bewiesen werden kann, kann von hier nicht beurteilt werden.

Hinsichtlich des fehlerhaft gebauten Daches haften Sie jedenfalls dann nicht, wenn die Sachmängelhaftung ausgeschlossen wurde und Sie sich zu der Beschaffenheit des Daches gegenüber den Käufern nicht derart geäußert haben, dass das Dach in Ordnung sei.

Ob jedoch überhaupt Sachmängel bei der Übergabe vorlagen, kann von hier nicht eingeschätzt werden. Insbesondere wurden durch die Käufer nach Ihrer Schilderung erhebliche Umbauarbeiten vorgenommen, sodass wahrscheinlich nur durch einen Gutachter festgestellt werden könnte, ob ein Mangel bestanden hat.

Ich rate Ihnen daher einen Rechtsanwalt Ihrer Wahl mit Ihrer Vertretung zu beauftragen. Dieser kann Ihre Verträge auf Sachmängelausschluss prüfen und ggf. gegenüber den Käufern hinsichtlich der Forderungen Stellung nehmen.

Gerne steht Ihnen unsere Kanzlei dazu zur Verfügung, wobei die von Ihnen hier gezahlte Erstberatungsgebühr angerechnet wird. Auch eine größere örtliche Entfernung steht einer Mandatsübernahme nicht im Wege, da die Kommunikation auch gut über Telefon, EMail, Post und Fax erfolgen kann.

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Durch Weglassen oder Hinzufügen weiterer Sachverhaltsangaben Ihrerseits kann die rechtliche Beurteilung anders ausfallen.

Ich hoffe, mit der Beantwortung Ihrer Anfrage, weitergeholfen zu haben.
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Mit freundlichen Grüßen

Ingo Bordasch
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