Einspruch gegen einen Strafbefehl

Question

Ich frage in der Sache meines Bruders, für ihn Vollmacht in allen belangen&lpar; inkl,Behörden&rpar; habe. Voriges Jahr hatte mit der neuen Nachbarn &lpar; afghanische Familie&rpar; wegen des andauerndes Lärmes eine  Auseinandersetzung. Da er psychisch und physisch sehr angeschlagen ist, sogenannte multimorbid kranke, ist sehr reizbar. Er spricht immer von Sterben, er hatte das auch versucht, indem er die Nahrungsaufnahmeim Krankenhaus verweigerte und in die Psyhiatrie eingewiesen war. Er hatte mehrere Einweisungen vor vier Jahren.  I Er sagte, dass er bei dieser Diskussion sagte, sollte er sich umbringen, damit sie Ruhe hat. Nach seiner damaligen Aussage war die Mutter, die kein Deutsch sprach&lpar; eigene Wahrnehmung&rpar; und ein Sohn da. Der Vater kam zu ihm , wahrscheinlich das zu klären, er hat ihn weggeschickt, dass so spät Abend nicht gestört werden möchte.ä darauf erstatte der Nachbarn Anzeige bei der Polizei, zwei Polizeibeamte kamen und vor dem Haus ihn befragten. Eine Zeit danach erhielt eine Einladung zur Polizei. Nach seiner Aussage wurde in einem Büro von einer Dame befragt stehend befragt und er hat den Brief hingeworfen und weggegangen. Ich wusste nur von der Auseinandersetzung, leider kann ich nicht sagen, was in dem Brief war. Ich hätte sofort Rechtsbeistand für ihn genommen, da er nicht gut hört, sprachliche Probleme hat, da er mit seiner Frau nur Ungarisch spricht und kaum mehr Deutsch redet oder schreibt. Wir sind Siebenbürger Deutsche, aufgewachsen in einer Stadt , wo in unseren Jugend 90% der Bevölkerung Ungar war. Wir haben ungarisches Gymnasium und Studium in Rumänisch absolviert. Deswegen ist mein Schriftdeutsch auch heute , nach 45 Jahren Bundesrepublik nicht korrekt. Mein Bruder hat eine Ungarin geheiratet und seit er nicht mehr berufstätig ist, hat sprachlich sehr abgebaut. Leider auch mental.  Vor vier Tage hat er einen Strafbefehl erhalten, die ich hier beilege  Diese ist schon deswegen krasse Unwahrheit, weil die Ausdrucksweise" in den Knast gehen" ist für meinen Bruder vollkommen unbekannt. Wir würden sagen, eventuell wenn überhaupt, ins Gefängnis zu gehen. Das Wort Knast kennt er nicht und es ist überhaupt nicht in unserem Sprachgebrauch. Wenn er gesagt hätte, ich töte mich und die ganze Welt, das würde ich annehmen, aber keinesfalls  ein Kind töten.    Da er einen Prozess, der für ihn nach meiner Meinung aussichtslos ist, gesundheitlich und materiell nicht aushält, würde ich ihn raten, das Geld bezahlen, ohne n schuldbekenntnis. Meine Frage ist, ob sie das auch so sehen und ob ich den Brief in diesem Sinne für ihn schreiben kann. Eine Ratenzahlung muss beantragen, da er schwerbehindert ist und 1000 Euro Nettorente hat. Seine zusätzlichen Arzneimittel, die nicht von der Kasse bezahlt werden und die horrenden Nebenkostennachzahlungen gehen aus das Gesparte, was er mit seiner auch gesundheitlich angeschlagen Frau hat. Ihre Rente ist auch nicht höher.  Ich bitte um Rat und ich danke ihnen. Ich versuchte nicht all zu ausschweifend zu formulieren. Ich kenne meinen Bruder und bin überzeugt, dass er die Wahrheit sagt. Leider hat er verpasst mit dem Nachbarn zu klären oder mir das zu sagen.     Juliane Schlattner

Rechtsanwalt Mathias Grasel · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrterFragestellerin,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    Zunächst mal muss ich darauf hinweisen, dass Sie beziehungsweise Ihr Bruder lediglich zwei Wochen Zeit haben, um gegebenenfalls Einspruch gegen den Strafbefehl einzulegen, da dieser ansonsten rechtskräftig wird. Die Frist beginnt mit der Zustellung des Strafbefehls, das entsprechende Datum ist außen auf dem gelben Umschlag notiert.    Um die Erfolgsaussichten eines Einspruches seriös beurteilen zu können, müsste ich mir ein vollständiges Bild der Sach- und Rechtslage machen, indem ich bei Gericht Akteneinsicht beantrage. Nur so lässt sich überprüfen, welche Beweise vorliegen, was die Zeugen gesagt haben, etc.    Da die Geldstrafe mit lediglich 30 Tagessätzen zu je 30 €, also insgesamt 900 €, recht moderat ausgefallen ist, erscheint die Option den Strafbefehl einfach zu akzeptieren durchaus vernünftig. Denn im Rahmen einer Verteidigung fallen Anwaltsgebühren an, welche bestimmt mehr als 900 € betragen würden. Lediglich im Falle eines Freispruchs bekäme ihr Bruder diese Anwaltskosten danach aus der Staatskasse ersetzt. Im Falle einer Verurteilung hat er diese Kosten zusätzlich selbst zu tragen.    Es ist problemlos möglich, die verhängte Geldstrafe in Raten zu bezahlen. Sobald der Strafbefehl rechtskräftig geworden ist, erhält ihr Bruder eine Zahlungsaufforderung von der Staatsanwaltschaft Augsburg. Auf diese kann dann geantwortet und eine Ratenzahlung &lpar;zum Beispiel 100 € im Monat&rpar; beantragt werden. Eine solche wird in der Regel unproblematisch bewilligt.    Da die verhängte Geldstrafe unterhalb von 90 Tagessätzen liegt, wird diese Verurteilung auch nicht in das polizeiliche Führungszeugnis aufgenommen, solange es sich um die erstmalige Verurteilung handelt, beziehungsweise keine weitere im Bundeszentralregister erfasst ist.    Ich würde daher vor allem auch aus wirtschaftlichen Regungen wohl eher dazu raten, den Strafbefehl zu akzeptieren und eine Ratenzahlung zu beantragen.    Sollten Sie beziehungsweise ihr Bruder sich dennoch für einen Einspruch, sowie eine Verteidigung entscheiden, stehe ich Ihnen hierfür bei Bedarf gerne zur Verfügung. Über die genauen Konditionen können wir uns dann gerne unterhalten.      Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.    Mit freundlichen Grüßen    Mathias Grasel  Rechtsanwalt.  Fachanwalt für Strafrecht

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Strafrecht

Rechtsanwalt Mathias Grasel

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