Sehr geehrter Fragesteller,
auf Grundlage der durch Sie mitgeteilten Informationen beantworte ich Ihre Frage wie folgt:
In Ihrem Fall gehe ich im Ergebnis davon aus, dass es sich um notwendiges Betriebsvermögen handelt.
Das ergibt sich aus EStR R 4.2 (Zu § 4 EStG) Ziff. 8:
"(8) 1Eigenbetrieblich genutzte Grundstücksteile brauchen nicht als Betriebsvermögen behandelt zu werden, wenn ihr Wert nicht mehr als ein Fünftel des gemeinen Werts des gesamten Grundstücks und nicht mehr als 20.500 Euro beträgt (§ 8 EStDV). 2Dabei ist auf den Wert des Gebäudeteiles zuzüglich des dazugehörenden Grund und Bodens abzustellen. 3Bei der Prüfung, ob der Wert eines Grundstücksteiles mehr als ein Fünftel des Werts des ganzen Grundstücks beträgt, ist in der Regel das Verhältnis der Nutzflächen zueinander zugrunde zu legen. 4Ein Grundstücksteil ist mehr als 20.500 Euro wert, wenn der Teil des gemeinen Werts des ganzen Grundstücks, der nach dem Verhältnis der Nutzflächen zueinander auf den Grundstücksteil entfällt, 20.500 Euro übersteigt. 5Führt der Ansatz der Nutzflächen zu einem unangemessenen Wertverhältnis der beiden Grundstücksteile, ist bei ihrer Wertermittlung anstelle der Nutzflächen der Rauminhalt oder ein anderer im Einzelfall zu einem angemessenen Ergebnis führender Maßstab zugrunde zu legen. 6Sind >Zubehörräume (Nebenräume) vorhanden, kann der Stpfl. die Aufteilung auch nach dem Verhältnis der Haupträume vornehmen. 7Beträgt der Wert eines eigenbetrieblich genutzten Grundstücksteiles nicht mehr als ein Fünftel des gesamten Grundstückswerts und nicht mehr als 20.500 Euro, besteht ein Wahlrecht, den Grundstücksteil weiterhin als Betriebsvermögen zu behandeln oder zum Teilwert zu entnehmen. 8Zur Berücksichtigung von Betriebsausgaben, wenn der Grundstücksteil zu Recht nicht als Betriebsvermögen behandelt wird >R 4.7 Abs. 2 Satz 4."
Insoweit kommt es nur auf die Herstellungskosten bzw. den Wert an. Die Zurechnung hängt aber nicht von den Eigentumsanteilen ab. Es handelt sich bei der Regelung zum gewillkürten Betriebsvermögen um eine Ausnahmeregelung auf die nur zurück gegriffen werden kann, wenn der betreffende Gebäudebestandteil eine untergeordnete Bedeutung hat und maximal den genannten Wert erreicht.
Danach wäre die Grenze in Ihrem Fall überschritten.
Zugunsten desjenigen, der den Gebäudeteil betrieblich nutzt, geht man dann davon aus, dass derjenige auch die Herstellungskosten aufgewandt hat und die darauf entfallenden Afa zustehen. Auch wenn diese Person nicht Alleineigentümer geworden ist.
Mit freundlichen Grüßen
-Rechtsanwältin-
Antwort
vonRechtsanwältin Sonja Stadler
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