Ich habe eine Ordnungswidrigkeit wegen Cannabis im Strassenverkehr begangen.Ich wurde bei einer Verkehrskontrolle auf Betäubungsmittel befragt,
habe Cannabiskonsum in der zurückliegenden Nacht zugegeben. Weitere Auffälligkeiten habe ich nach eigener Einschätzung nicht gezeigt.Daraufhin folgten ein positiver Urintest und eine Blutentnahme.Ich muss nun ca. 800 EUR Strafe zahlen, habe 4 Wochen Fahrverbot und muss ein ärztliches Gutachten zur Fahreignung bei der Führerscheinstelle vorlegen.Das Gutachten habe ich bei der Begutachtungsstelle der Dekra gemacht, es beinhaltet den zugegebenen Konsum von Cannabis einmal im Jahre 2006 und einmal in der Nacht vor der Kontrolle 2010. Ich habe 2 Urinproben abgegeben, die negativ auf jegliche Art von Drogen untersucht worden sind. Jeglichen Konsum seit der Kontrolle und auch zukünftigen Konsum habe ich verneint.
Beim Konsum 2006 bin ich kein Auto gefahren. Vor der Kontrolle 2010 habe ich ausgeschlafen , mich nüchtern gefühlt und bin auch nur deshalb Auto gefahren um einem Freund beim Material Kaufen für die Uni zu helfen.
Dennoch wird mir im Gutachten Gelegentlicher Konsum ohne Trennvermögen unterstellt.
Ih kann nicht verstehen, warum auf fehlendens Trennvermögen plädiert wird, da kein Konsum mehr stattfinden wird, auch kein gelegentlicher, schon garnicht in Verbindung mit dem Auto.
Ich habe nun einen neuen Gesprächstermin mit der Begutachtungsstelle vereinbahrt.Die Führerscheinstelle werde ich um eine kleine Fristverlängerung bitten.
Meine Frage: Gibt es die Chance, das Gutachten anzufechten und nachbessern zu lassen ?Ist ggf. anwaltliche Unterstützung dafür notwendig?
Gibt es ggf. die Möglichkeit , das Ganze mit der Führescheinstelle zu besprechen, um eine Mpu zu umgehen?Soll ich vielleicht weitere freiwillige Abstinenznachweise durchführen lassen ?Ich bin beruflich auf meine Fahrerlaubnis angewiesen!
Vielen Dank !
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MPUMPU Gutachten
selbstverständlich besteht die Möglichkeit, ein ärztliches Gutachten abzulehnen, wenn dieses unrichtig ist.
Der Vorteil bei der Beauftragung eines Rechtsanwalts ist, dass die Ausführungen bei der Behörde meist mehr Gewicht zugesprochen wird. Ein weitere Vorteil liegt darin, dass der Rechtsanwalt mit Hilfe der Akteneinsicht die vollständige Verfahrensakte erhält und dazu konkret Stellung nehmen kann und weiß, worauf es ankommt.
Weitere freiwillige Abstinenz-Nachweise können darüber hinaus Ihre Position auch nur verbessern, sodass dieses auch anzuraten ist.
Solange die MPU jedoch noch nicht angeordnet ist, sollten keine Gespräche mit der Führerscheinstelle hinsichtlich einer möglichen MPU passieren.
Dies würde dann alles mittels der Akteneinsicht passieren, wenn tatsächlich eine MPU angeordnet werden würde.
Meine Empfehlung ist deshalb, dass sie zunächst den Gesprächstermin mit dem Gutachter wahrnehmen und dann ggf. auf die falsche Begutachtung hinweisen und im Falle einer MPU Akteneinsicht verlangen und rechtlich dagegen vorlegen.
Wenn sie möchten, stehe ich Ihnen hiermit zur Seite.