Sachzuwendungen für Mitarbeiter einer GmbH

Question

Sehr geehrte Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte,    es ist geplant, für unsere Mitarbeiter*innen regelmäßig Geschenke zu erstehen. Dazu haben wir einige Fragen. Unsere Finanz- und Lohnbuchhaltung erfolgt ausschließlich extern.    Ich würde mich freuen, wenn Sie in Ihrer Antwort auch auf die jeweiligen gesetzlichen Regelungen verweisen würden.    1&rpar; Können wir bspw. beim Versandhändler XYZ ein Produkt erwerben, den Beleg der Fibu mit dem Hinweis, dass es sich um ein Geschenk für Mitarbeiter*in A handelt, übermitteln oder müssen wir noch weitere Aspekte beachten?  2&rpar; Gilt der Bruttobetrag von 44 EUR auch für Werktstudenten und Geringbeschäftigte &lpar;hier: Rentnerin, Gehalt 200 EUR/Monat&rpar;.  3&rpar; Gelten die Regelungen auch für einen Geschäftsführer, der gleichzeitig Gesellschafter ist &lpar;hier: 80 %&rpar;. Bei dieser Frage genügt uns ein einfaches ja oder nein.    Ich bedanke mich im Voraus mit besten Grüßen aus der Pfalz    i. V. Andreas Unkel    SENSOCON GmbH  Hauptstr. 2 &#189;  67149 Meckenheim, Germany  Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Bernhard Unkel  AG Ludwigshafen - HRB 62003  UST &lpar;VAT&rpar;-ID: DE270354281

Rechtsanwalt Franz Meschke, LL.M. · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrter Fragesteller,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    Sachbezüge, die nach &#167; 8 Abs. 2 S. 1 EStG bewertet werden, bleiben gemäß &#167; 8 Abs. 2 S. 11 EStG steuerfrei, wenn ihr Wert insgesamt im Kalendermonat 44 € nicht übersteigt.      Ihre Frage 1: Aufzeichnungspflichten    Sie haben sicherzustellen, dass alle Sachzuwendungen eines Monats zusammengerechnet die Freigrenze nicht übersteigen. Für die Sachbezüge hat daher gemäß &#167; 4 Abs. 2 Nr. 3 LStDV im Lohnkonto eine getrennte Aufzeichnung zu erfolgen. Hier gilt: Sachbezüge sind einzeln zu bezeichnen und - unter Angabe des Abgabetags oder bei laufenden Sachbezügen des Abgabezeitraums, des Abgabeorts und des Entgelts - mit dem nach &#167; 8 Abs. 2 oder 3 des Einkommensteuergesetzes maßgebenden und um das Entgelt geminderten Wert zu erfassen.    Von diesem Erfordernis soll Ihr Betriebsstättenfinanzamt aber auf Antrag befreien, wenn durch betriebliche Regelungen und entsprechende Überwachungsmaßnahmen sichergestellt ist, dass die Freigrenze von 44 € monatlich nicht überschritten wird &lpar;&#167; 4 Abs. 3 S. 2 LStDV&rpar;.    Bitte beachten Sie, dass die Grenze 44 € monatlich und nicht 528 € jährlich beträgt &lpar;BFH, Urteil vom 14.11.2012 - VI R 56/11&rpar;. Es kommt auf den Zeitpunkt des Zuflusses der Sachzuwendung an.    Hinsichtlich der Umsatzsteuer ist die 44 €-Freigrenze nicht zu berücksichtigen. Vorsteuerabzug und Umsatzsteuer heben sich im Ergebnis auf. Sie verfahren richtig, wenn Sie zu der Eingangsrechnung den späteren Sachbezug kenntlich machen.      Ihre Fragen 2 und 3: 44 € Euro für alle Beschäftigten    Der persönliche Anwendungsbereich von &#167; 8 Abs. 2 EStG umfasst zunächst alle Arbeitnehmer im steuerrechtlichen Sinne &lpar;&#167; 1 LStDV&rpar;. Umfasst sind nach &#167; 8 Abs. 2 S. 7 EStG auch nicht sozialversicherungspflichtige Beschäftigte &lpar;z.B. Ihr GmbH-Geschäftsführer, der zu 80 % beteiligt ist, wenn er Arbeitslohn bezieht&rpar;. Daher gilt die Freigrenze für geringfügig entlohnte Beschäftigte ebenfalls &lpar;die in Ihrem Beispiel angegebene Rentnerin&rpar;. Wichtig ist allein, dass es sich bei dem Beschäftigten um einen Arbeitnehmer handelt.    Mir ist besonders wichtig, dass Sie mit meiner Antwort etwas anfangen können. Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie jederzeit gern die kostenlose Nachfragefunktion benutzen oder mich unter der nebenstehenden Telefonnummer kontaktieren. Ich werde dann versuchen, meine Antwort zu konkretisieren.    Mit freundlichen Grüßen

Sachzuwendungen für Mitarbeiter einer GmbH

Steuerrecht

Rechtsanwalt Franz Meschke, LL.M.

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