Körperverletzung, Bedrohung

Question

Sehr geehrte Damen und Herren,    aufgrund einer Beerdigung eines Familienmitgliedes und meiner daraus resultierenden Abwesenheit von 14 Tagen von meinem Wohnort, habe ich erst heute meinen Briefkasten gelehrt. Mit Erstaunen habe ich eine Belehrung/Schriftliche Aüßerung im Strafverfahren in Bezug auf Körperverletzung und Bedrohung vom 25.10.21 in meinem Briefkasten gefunden.  Mein Nachbar hat mich offensichtlich polizeilich angezeigt, am 12.10.2021 um 14 Uhr Ihm eine Körperletzung zugemutet und bedroht zu haben. Da ich keine Rechtschutzversicherung habe und über geringe finanzielle Mittel verfüge, wende ich mich an Sie!    Ich habe am besagten Datum meinen Nachbar zur Rede gestellt, massiv angeschrien, am Kragen gepackt und nach Ihm geschlagen &lpar;es gab aber keine sichtbaren Verletzungen, da ich Ihn verfehlt habe und er gleich weggerannt ist&rpar;, weiterhabe ich Ihm sicherlich auch gedroht: "Wenn er mich nicht in Ruhe lässt und wenn er seine Finger nicht von meinem Fenster lässt, dann haue ich Ihm auf&#180;s Maul und breche Ihm die Nase"!    Soviel zur angezeigten Tat!    Es gab eine Vorgeschichte: Mein Nachbar wurde von seiner Frau verlassen, sie nahm beide kleine Kinder mit, er darf diese Kinder nicht sehen! Das hat er mir damals gleich betroffen erzählt und ich habe Ihm zugehört und versucht Trost zu spenden!  Dann hat er sich, offensichtlich für die ganze Nachbarschaft, persöhnlich verändert, schon morgends getrunken, und nur noch gekifft!   Zwei Wochen vor der Tat lief er auf der Straße das erste Mal an mir vorbei und hat mich angespuckt, eine Woche vor der Tat lief er an mir vorbei, bäumte sich auf und schrie mich an "fuck you, asshole....", Ich habe auf diese Beleidigungen nicht reagiert, da er mir einfach leid tat, aufgrund des Verlustes der Frau und der Kinder!    Aber dann ging es erst los: Vier Tage vor der Tat haut jemand mit voller Krafteinwirkung nachts an mein Fenster und zwei Tage vor der Tag hat jemand nachts mit einem stumpfen Gegenstand versucht mein Fenstern im Wohnzimmer einzuschlagen, ich bin in Unterhose rausgerannt und habe durch das Fenster im Gang meinen Nachbarn in seine Wohnung schleichen sehen! Ich war in dieser Nachtein zweites Mal sehr sehr verängstigt, da ich dachte jemand will bei mir einbrechen!    Am 12.10 habe ich Ihn auf der Lohmühlen angetroffen, Ihn angesprochen warum er mich willkürlich beim Vorbeigehen anspuckt, auf offener Straße grundlos anschreit und wieso er nachts beim Vorbeigehen wiederholt versucht mein Fenster einzuschlagen oder mit einem Gegenstand einzuwerfen! Er hat bei meiner persöhnlichen Nachfrage nichts davon abgestritten und schrie mich nur aufgebracht an: "You fucked my wife" !     Voller Verwunderung über diesen Vorwurf habe ich ihm gesagt, dass ich seit langem eine Freundin habe und dass ich mit seiner Frau noch nie ein persöhnliches Wort gewechselt habe, geschweige denn wüsste wie Sie heisst! Zudem habe ich gesagt, dass er besser aufhören sollte, morgens schon zu saufen, da er offensichtlich paranoid wird. Weiter habe ich als er sich wütend vor mir aufbäumte, ihn am Kragen gepackt und wollte ihm zwei Faustschläge verpassen, die jedoch das Ziel verfehlten da er sich wegduckte und weggerannt ist. Ich habe hinterhergeschrien, dass wenn er mich nicht in Zukunft in Ruhe lässt und die Finger von meinem Fenster lässt, dann haue ich ihm aufs Maul und werde Ihm seine Nase brechen!    Leider gibt es mit Sicherheit Zeugen, denn die Brücke war voll mit Menschen.    Zu meiner Verteidung will ich nur sagen, die Vorstellung dass nachts jemand mein Fenster einschlägt und bei mir einbricht, mich verängstigt und zwei Tage nicht schlafen lassen hat und dehalb war ich zum Zeitpunkt des Gespräches mit Ihm ebenso extrem wütend. Dennoch dachte ich nach diesem Zusammenrallen, dass die Belästigungen durch meinen Nachbarn, jetzt ein Ende haben, bis ich diese Belehrung heute morgen in meinem Briefkasten gefunden habe.    Da ich vor vier Wochen meinen Job verlohren habe und verschuldet bin, möchte ich aus dieser Geschichte möglichst finanziell unbeschadet herausgehen! Dehalb habe ich folgende Fragen:    Ist es vorteilhaft für mich den ganzen Hergang plus Vorgeschichte, wie ich den Ihnen geschildert habe, auch so bei der Polizei innerhalb der schriftlichen Äußerung zum Strafverfahrens anzugeben? Oder ist es eher vorteilhaft, mich nicht persöhnlich dazu zu äußern und einfach abzuwarten was passiert? Wie gesagt, es kann bei Ihm keine physichen Verletzungen gegeben haben, dennoch gab es Zeugen dass ich Ihn angegangen habe....    Kann ich mich auch nach der Frist von zwei Wochen noch äüßern? Weil auf dem Schreiben anscheinend nach Verstreichung der Frist davon ausgegangen wird, dass ich mich nicht äussern will. Ich hätte sicherlich den Brief eher gefunden, wenn es den Todesfall in meiner Familier nicht gegeben hätte!    Wie ist nun der weitere Verlauf bei einer Anzeige dieser Art! Ich habe keine Erfahrung zu Anzeigen in Bezug auf Körperverletzungen. Wird es Ihrer Meinung nach zu einer Gerichtsverhandlung kommen?.   Soll ich abwarten und den Verlauf besser dann in einer möglichen Verhandlung schildern?    Wie verhalte ich mich jetzt richtig? Was schlagen Sie mir vor, wie ich mich verhalten soll und was ich tun soll?    Vielen Dank für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen,    Andre Goc

Rechtsanwältin Alexandra Braun · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrter Fragesteller,    hiermit beantworte ich Ihre Frage auf Grundlage des geschilderten Sachverhaltes wie folgt:      Sie sollten gegenüber der Polizei keine Angaben zur Sache machen, insbesondere nicht ohne Aktenkenntnis. Wenn Sie schweigen, besteht die durchaus realistische Möglichkeit, dass das Verfahren eingestellt wird und es nicht zu einer Gerichtsverhandlung kommt.     Möglicherweise sagen die Zeugen aus, dass sich der Anzeigenerstatter drohend vor Ihnen aufbaute und Sie möglicherweise mit einem Angriff rechnen mussten. Inwiefern es tatsächlich Zeugenaussagen gibt, kann ich natürlich nicht sagen. Sie schreiben, dass die Brücke voller Menschen war. Ob diese auch von der Polizei vernommen wurden, wissen aber weder Sie noch ich.      Bei dem Vorwurf und keinen sichtbaren Verletzungen ist es auch möglich, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen Geringfügigkeit einstellt. Auch dann käme es nicht zu einer Verhandlung vor Gericht. Ich habe Sie so verstanden, dass Sie nicht vorbestraft sind und noch nicht kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten sind. Bei einem solchen Tatverdächtigen ist sogar recht wahrscheinlich, dass es zu einer Einstellung des Verfahrens kommt.     Sollte es tatsächlich zu einer Anklage &lpar;oder einem Strafbefehl&rpar; kommen, so sollten Sie nach Möglichkeit anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. Hier könnte die Vorgeschichte dann unter Umständen auch relevant werden.       Beachten Sie bitte, dass dieses Forum nur einer ersten Orientierung dient und eine persönliche Beratung nicht ersetzen kann. Sollten Ihnen noch etwas unklar sein, so nutzen Sie bitte die kostenlose Nachfragefunktion.      Mit freundlichen Grüßen        Rechtsanwältin  Alexandra Braun  Fachanwältin für Strafrecht

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Rechtsanwältin Alexandra Braun

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