Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mir im Herbst 17 einen neuen Heizkessel einbauen lassen. Wie üblich gab es vorab eine Besichtigung vom Fachpersonal. Dann, als der Kessel eingebaut ist, sehen wir, dass gar kein Druck darauf ist. Erst auf mein nachfragen hin, wird mir gesagt, dass unsere Gasleitungen zu marode wären und die Firma keine Verantwortung übernehmen will und daher der Kessel nicht angeschlossen ist. Doch damit nicht genug. Im letzten Frühjahr haben wir neue Leitungen gekriegt und konnten letzten Winter den Kessel zum ersten mal nutzen. Jetzt gibt es bereits ein Problem mit dem Druck im Kessel. Kann ich erwarten, dass das noch auf Garantie geht?
hier muss zunächst zwischen Garantie und Gewährleistung unterschieden werden.
Wenn Ihnen eine Garantie ausdrücklich zugesagt wurde, kommt es darauf an, worauf genau man Ihnen eine Garantie versprochen hat und für welchen Zeitraum.
Beim gesetzlichen Gewährleistungsrecht ist in der Regel nach 2 Jahren nichts mehr machbar.
Selbst, wenn man sagen würde, die Gewährleistung muss um den Zeitraum verlängert werden, in dem Sie für neue Leitungen gesorgt haben, wird es nach nunmehr 5 Jahren sicherlich schwer werden, hier etwas durchzusetzen.
Nicht zuletzt kommt es dann natürlich noch auf die konkrete Ursache des Druckabfalls an.
Liegt dieser nicht am Kessel, ginge dies ebenfalls zu Ihren Lasten.
Leider kann ich Ihnen hier keine günstigere Prognose geben.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Wilke
Rechtsanwalt
Ergänzung vom Anwalt1. Juli 2021 | 12:58
….unter Umständen könnte nachfolgendes Urteil für Sie gelten:
Landgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 6. Mai 2011, Az.:2/09 S 52/10
Hier hat das Landgericht nach 4,5 Jahren noch eine Gewährleistung gegeben, weil es den Heizkessel als festes Bauwerk ansieht.