Frage zu einer Firma (grauzonig)

Sehr geehrter Ratsuchender,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne unter Berücksichtigung Ihrer Sachverhaltsangaben wie folgt beantworte:


Sie haben nicht genau erklärt in welchem Zeitraum die vorgenannten Vorfälle geschehen sind, aber ich gehe davon aus, daß es sich um eine (neuartige) Entwicklung in jüngster Zeit handelt.


Bei dem letzten Vorgang könnte man vermutlich noch von einem bestehenden Direktionsrecht des Arbeitgebers sprechen, dem es grundsätzlich überlassen bleibt welche Arbeitnehmer er für welche Aufgabe einsetzt – aber der ganze Vorgang zeugt nicht gerade von der Wertschätzung ihres Vorgesetzten.


Im 2. Fall ist das Vorgehen schlichtweg rechtswidrig, wenn eine wirksame Krankmeldung vom Arbeitgeber nicht akzeptiert wird und Ihnen möglicherweise auch noch Fehlzeiten o.ä. eingetragen werden – jedenfalls ist bereits eine Rüge schon unzulässig.

Die Erfahrung lehrt, daß ein derartiges Drangsalieren des Arbeitgebers regelmäßig nicht aufhört, wenn Sie auch bei ungerechtfertigten Sanktionen, Abmahnungen etc. nachgeben.


Warum der Arbeitgeber bzw. Vorgesetzte sich derart verhält ist mir natürlich nicht bekannt, darüber könnte ich nur spekulieren.

Oftmals beginnen solche Verhaltensweisen, wenn man einen Arbeitnehmer zur Eigenkündigung „bewegen will", aber dies ist wie gesagt nur Spekulation.


Zunächst würde ich Ihnen empfehlen mit dem jeweiligen Vorgesetzen das Gespräch zu suchen, wenn wieder eine offensichtlich unzulässige Maßnahme bzw. Kritik auftaucht, um herauszufinden, was das eigentliche Problem ist.


Wenn dies nicht hilft bzw. ein Gespräch verweigert wird, können Sie bei rechtswidrigen Sanktionen o.ä. vermutlich nur mit Hilfe eines Rechtsanwalts gegen die Maßnahmen des Arbeitgebers vorgehen.


Ich würde Ihnen jedenfalls nicht empfehlen offensichtlich rechtwidrige Maßnahmen des Arbeitgebers widerspruchslos zu akzeptieren.



Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen


Thomas Mack
Rechtsanwalt