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Ermahnung Personalakte

30. Januar 2025 08:13 |
Preis: 150,00 € |

Arbeitsrecht


Beantwortet von


19:20

Ihr Fall
Guten Tag
Das anhängende Protokoll soll als Ermahnung in meiner Personalakte hinterlegt werden.
ich sehe alle Punkte als zu unkonkret an. Insbesondere der Punkt meiner das ich in MS Teams abwesend wirkte und ich keine Info darüber erhalten habe halte ich für bedenklich. (Epilepsie?)
Das Protokoll sollte am nächsten Tag vorliegen 22.1.2025 erhalten habe ich es am 28.1.2025
Wie sollte ich mich verhalten?
Gesprächsprotokoll
Datum: 21.01.2025, 15.00-15.30 Uhr Uhr
Gesprächsteilnehmer: H (Mitarbeiter), T (Vorgesetzter) und C (Personalreferentin)
Gesprächsverlauf

• T führt aus, dass bisherige gemeinsame Gespräche zwischen H und T keine Besserung gezeigt haben; wie zuletzt angekündigt ist nun beim heutigen Gespräch C als Personalreferentin mit dabei
• T äußert die Wahrnehmung, dass die Arbeitsqualität von H nicht mehr die „von früher ist"
o Beispielhaft führt er aus, dass mit unter Aufträge/Dinge häufiger nachgebessert und nachgeprüft werden müssen, als es vorher der Fall war
o Daraufhin erfragt C bei H, ob er die Wahrnehmung von T teilt
o H erklärt, dass er das Gefühl hat einen Berg an Arbeit vor sich herzuschieben; daraufhin hinterfragt T, um welche Arbeitspakete es konkret geht, da er H bereits von Arbeitspaketen befreit hat, um ihn zu entlasten
o H erklärt, dass vor allem das Ideenmanagement ihn belastet und er die „Arbeit nicht nur mit nach Hause, sondern auch mit ins Bett nimmt"; T erklärt jedoch, dass das Ideenmanagement endlich ist und in naher Zukunft nicht mehr bei H aufgehangen sein wird
o H merkt an, dass er ein kleineres Arbeitspaket haben möchte und es ihm teilweise nicht klar ist, welche Aufgaben er zu priorisieren hat
Einigung: T und H wollen im Nachgang an das Gespräch das gesamte Arbeitspaket von H anschauen und nach Prioritäten bewerten
o T lenkt erneut daraufhin, dass H mehrfach Fehler bei seinen Arbeiten passieren und das Kontrollmechanismen, welche implementiert wurden, um Fehler zu vermeiden; C hinterfragt, warum diese von H nicht genutzt werden, hierfür hat H keine Antwort
o T hinterfragt bei M?, ob er sich noch dazu in der Lage sieht, seiner Tätigkeit vollumfänglich nachzukommen; H bejaht dies und entschuldigt sich gleichzeitig bei T für die zuletzt erbrachte Arbeitsqualität, äußert, dass er seinen Ärger verstehen kann
• T bemängelt die Eigenverantwortung und das Kommunikationsverhalten von H
o T führt aus, dass er in letzter Zeit häufiger von H die Antwort „Ich glaube das geht nicht" gehört hat, ohne dass H vorher genau geprüft hat, ob er die Aufgabe wirklich nicht umsetzen kann früher habe sich lt. T H über Kollegen geärgert, die so reagiert haben, heute redet er selbst so
o T fordert eine rechtzeitige Information bei Verspätung von Arbeitsergebnissen ein und möchte H nicht mehr „hinterherlaufen"
Einigung: Spätestens 1 Tag vor Ablauf der Frist wird H künftig T informieren, wenn er die Abgabefrist nicht einhalten kann
o T fordert H auf, mehr mit seinen Kollegen und ihm zu kommunizieren; hierfür führt er als Beispiels Gespräche über MS Teams aus, bei denen H mehrfach abwesend gewirkt haben soll und nach mehrmaligem aktivem Ansprechen durch Kollegen, eine Reaktion gezeigt hat; das war H in der Form nicht bewusst
Einigung: Sollte dies erneut in einem MS Teams Termin passieren, wird T umgehend nach dem Termin das Gespräch mit H suchen und ihm ein entsprechendes Feedback geben
o T führt als weiteres Beispiel für Fehlkommunikation die Nicht-Teilnahme am S4 Hana Projekt an; H ist nicht zum Kick Off Termin erschienen, obwohl T davon ausgegangen ist, dass H teilnimmt
o T merkt an, dass H in der Vergangenheit (ohne Absprache mit T) eigenmächtig Aufgaben und Prozesse L erklärt hat, welche gar nicht in seinem Aufgabenbereich liegen; vermutlich kann der auch der Kapazitätsengpass auf der Seite von H zu Stande kommen
Einigung: ab sofort sind etwaige Einarbeitungsthemen mit T zu besprechen und nicht eigenmächtig durchzuführen
o um die gemeinsame Kommunikation und die Teamarbeit zu stärken, soll ein JF eingeführt werden
Einigung: es wird ein wöchentlicher JF durch T eingestellt, bei welchem aktuelle Arbeitspakete besprochen werden; H wird hierfür eine erste Aufgabenliste in Vorbereitung für den JF erstellen
o Ferner wurde besprochen, dass H nach Möglichkeit S4 Hana Termine priorisieren soll der Freitag als Gleittag ist nicht gesetzt und kann bzw. muss nach betrieblicher Notwendigkeit auch auf andere Wochentage verlegt werden
o T adressiert noch einmal die Möglichkeit von my EAP, falls H sich anderweitig Unterstützung suchen möchte
o Es soll einen Folgetermin in zwei Monaten stattfinden

30. Januar 2025 | 09:02

Antwort

von


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Guten Tag,

ich habe das Protokoll des gemeinsamen Gespräches durchgesehen. Sie halten es insgesamt für nicht konkret genug und möchten wissen, wie Sie sich verhalten sollen.

Das Protokoll gibt in formeller Hinsicht zunächst in chronologischer Reihenfolge den Gesprächsverlauf wieder.
Ob das Gespräch tatsächlich so und mit den niedergelegten Punkten stattgefunden hat, kann ich nicht beurteilen.

Sollten wesentliche Punkte, die im Gespräch Gegenstand der Unterredung waren, fehlen, müssen Sie die Ergänzung dieses Protokolles verlangen, um es vollständig werden zu lassen.

Was die Konkretheit der angesprochenen Punkte angeht, so kann ich Ihre Ansicht, es seien alle Punkte zu unkonkret, nicht ganz bestätigen. Es gibt durchaus konkret angesprochene Dinge. Von daher erscheint es wenig sinnvoll, derart pauschal zu reagieren.

Vielmehr sollten Sie in Ihrer Gegendarstellung tatsächlich die nach Ihrer Ansicht zu unkonkret benannten Punkte ausdrücklich und im Einzelnen erwähnen.

Im Hinblick auf die Überforderung mit der von Ihnen geforderten Arbeitsleistung ist nach dem Protokoll eine Einigung dahingehend erzielt worden, dass Sie und T im Nachgang an das Gespräch das gesamte Arbeitspaket von H anschauen und nach Prioritäten bewerten wollen.
Wenn diese Einigung so nicht stattgefunden hat, sollten Sie Ihre Auffassung darlegen. Ansonsten sollte das Ergebnis dieser Neubewertung abgewartet werden.

Im Folgenden bemängelt T konkret fehlende Eigenverantwortung und Ihr Kommunikationsverhalten. Auch insoweit ist eine Einigung dahingehend erzielt worden, dass Sie spätestens 1 Tag vor Fristablauf über eine drohende Überschreitung der Frist informieren müssen. Ich halte das insgesamt für eine klare und ausreichend konkrete Darstellung.

Die von T eingeforderte Steigerung der Kommunikation mit Kollegen ist in der Tat wenig konkret, weil sie nicht erkennen lässt, in welcher Hinsicht Sie mehr kommunizieren sollen. Soll sich das nur auf berufliche Dinge beziehen oder erwartet der Arbeitgeber insgesamt eine stärkere Einbringung in die Kollegenschaft?

Dass Sie bei Gesprächen teilweise abwesend wirken, ist eine Empfindung der anderen Teilnehmer, die konkret genug dargestellt ist. Von daher sehe ich keinen Beanstandungsgrund bei diesem Teil des Protokolles und der dargestellten Einigung.

Die Protokolldarstellung angeblicher eigenmächtiger Tätigkeiten in anderen, nicht zugewiesenen Aufgabenbereichen ist nach meiner Ansicht nicht angreifbar, da es dem Arbeitgeber obliegt, die Tätigkeitsbereiche abzugrenzen und diese Abgrenzung auch zu überwachen.

Ich schlage Ihnen vor, eine schriftliche Eingabe (Gegendarstellung) zu dem Protokoll zu verfassen und zu übergeben, in dem Sie zunächst darauf hinweisen, dass Ihnen das schriftliche Protokoll erst 7 Tage später zugegangen ist als ursprünglich geplant. Das erklärt die Verzögerung Ihrer Reaktion.
Sofern Gesprächsinhalte fehlen, sollten Sie diese konkret darstellen und deren Aufnahme in das Protokoll einfordern.
Wenn im Protokoll aufgeführte Punkte Ihrer Meinung nach unrichtig dargestellt worden sind, sollten Sie diese Punkte konkret beschreiben, die Unrichtigkeit darlegen und den nach Ihrer Erinnerung korrekten Gesprächsverlauf zu diesem Punkt darlegen.
Sie sollten ferner im Einzelnen darlegen, welche der aufgeführten Punkte Sie für zu wenig konkret empfinden und warum das Ihrer Meinung nach so ist. Verlangen Sie insoweit eine Konkretisierung und stellen ergänzende Ausführungen nach Vorliegen der Konkretisierung in Aussicht.
Lassen Sie Ihre Gegendarstellung allen Gesprächsteilnehmern zukommen.

Mit freundlichen Grüßen


Rückfrage vom Fragesteller 3. Februar 2025 | 18:20

Guten Abend
Kann oder muß ich das Protokoll inkl. meinen Anmerkungen, unterschreiben?


MfG

Antwort auf die Rückfrage vom Anwalt 3. Februar 2025 | 19:20

Guten Abend,
grundsätzlich sind Sie nicht verpflichtet, das Protokoll zu unterschreiben.
Wenn überhaupt, sollten Sie lediglich unterschreiben mit dem Zusatz Zur Kenntnis genommen.
Andernfalls kann Ihre Unterschrift möglicherweise als Zustimmung zum Inhalt gewertet werden.

Mit freundlichen Grüßen

ANTWORT VON

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