vor knapp einem Jahr habe ich einen Kachelofen einbauen lassen. Leider funktioniert er von Anfang an nicht einwandfrei. Das Holz sollte fast rückstandslos verbrennen (weil er so konzipiert und beworben wird), was er nicht tut. Es bleibt ganz viel Holzkohle und Asche übrig und er raucht über die Maßen bis er nach einer Stunde dann einigermaßen an Temperatur erreicht hat. Die Ofentür muss beim Anheizen immer etwas offen bleiben, sonst geht das Feuer sofort wieder aus, obwohl alle beiden Frischluftregler offen sind. Selbst wenn der Ofen eine Temperatur von 200 Grad erreicht hat - mehr als 300 Grad erreicht er nicht - erlischt das Feuer nach einer Weile sobald die Ofentür wieder geschlossen wird. Auch bei kräftigen Heizen erreicht der Ofen nie die optimale Heiztemperatur. Es wurde schon alles Mögliche an dem Ofen von den Fachleuten des Herstellers ausprobiert und rumgeschraubt, leider ohne Erfolg.
Auch der Kamin wurde vom Kaminkehrermeister überprüft. Er zieht einwandfrei.
Nachdem nun meine Geduld am Ende ist und ich den Austausch des Kaminofeneinsatzes beim Händler eingefordert habe, schickte er mir die Antwort vom Hersteller:
[...]„Grundsätzlich muss ich hierzu sagen, das unser Kaminanlage keine Schuld an der Situation hat. Da mir aber Bewusst ist, das Versucht wird die ganze Sache auf uns abzuschieben, schlage ich folgendes vor. Wir nehmen die Kaminanlage zurück, ohne Anerkennung irgendwelcher Ansprüche, nur auf der Basis „ good will"
Die Anlagen geht zurück ins Werk und wird ordnungsgemäß im Labor getestet. Du kannst bei diesem Test gern anwesend sein.
Ich möchte auf keinen Fall die Anlagen tauschen, weil wir keine Änderung der Situation haben werden. Wen überhaupt ein Produkt von uns, dann ein anders Modell."[...]
Welche Möglichkeiten stehen mir auf rechtlicher Seite offen?
Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ingrid Strobel
Sehr geehrter Fragesteller,
Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:
Falls der Ofen einen Konstruktionsfehler aufweist, haben Sie das Recht auf Vornahme Reparatur und ggfs. Austausch und auch ein Recht zum Rücktritt.
Ein Recht zum Rücktritt wird auch dann bestehen, wenn der Ofen die versprochene Qualität (rückstandsloses Verbrennen, kein Rauch ...) nicht aufweist.
Offensichtlich geht der Hersteller des Ofens davon aus, dass es nicht klar ist, ob der Ofen selbst beschädigt ist, oder ob andere Probleme vorliegen. Daher macht es unter Umständen tatsächlich wenig Sinn, den Ofen sofort auszutauschen. Ich würde den Ofen testen lassen und dann evtl. einen neuen Ofen einbauen lassen oder vom Kauf zurück treten.
Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Rückfrage vom Fragesteller30. November 2015 | 10:03
....von "sofort austauschen" kann nicht die Rede sein, nachdem der Ofen bereits vor einem Jahr eingebaut wurde und die Handwerker oft hier waren, um an dem Kamineinsatz ohne Erfolg rumzuschrauben. Ich möchte nur wissen, ob ich nach so langer Zeit auf einen Austausch bestehen kann, weil der Ausbau und das erneute Prüfen bei der Herstellerfirma ein großer Aufwand ist.
Vielen Dank und beste Grüße
Antwort auf die Rückfrage vom Anwalt30. November 2015 | 16:41
Vielen Dank für Ihre Nachfrage, die ich gerne beantworte.
Sie können gegenüber dem Händler auf einem Austausch bestehen, da die Nachbesserung offensichtlich fehlgeschlagen ist.