Wegzug ins Ausland - Fortsetzung freiberuflicher Tätigkeit - Steuer

Question

Guten Tag,    ich bin ein IT-Freiberufler und in ganzem Jahr  2023 für eine deutsche Firma tätig gewesen.    Ich bin per 1.9.2023 nach Mexiko umgezogen und die Tätigkeit von dort aus weiter ausgeübt.  In Deutschland gab es danach keine Wohnung, keine Betribstätte mehr.    Fragen:    1&rpar; Bin ich das ganze Jahr 2023 in D  uneingeschränkt einkommensteuerpflichtig oder nur bis zum 1.9.2023 ?  2&rpar;  Vergütungen für Leistungen die ab dem 1.9.2023 aus Mexiko erbracht wurden, werden zu der Betriebstätte in Mexiko zugeordnet und nur als Satzerhöhend in Deustchland berücksichtigt &lpar;DBA&rpar;  berücksichtigt. Stimmt ?   3&rpar; Die Wohnung &lpar; = Betriebstätte&rpar; wurde zum 31.08.23 gekündigt , aber  bei der Standtverwaltung  erst am 15.092023 online gemeldet. Dort konnte ich nicht mehr den 31.08.2023 angeben, sondern nur den 1.9.2023 &lpar;- 14 Tage&rpar; . Frage: Spielt es eine Rolle aus der steuerlichen Sicht ?  z.B.  der ganze Monat September wird Deutschland zugeordnet ?    Vielen Dank im Voraus,    Laszlo MIhalka

Rechtsanwalt Mathias Schulze · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: 1&rpar; Ihre unbeschränkte Einkommensteuerpflicht in Deutschland endet grundsätzlich mit der Aufgabe Ihres Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts in Deutschland. Da Sie zum 1.9.2023 nach Mexiko umgezogen sind und keine Wohnung oder Betriebsstätte mehr in Deutschland haben, endet Ihre unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland zu diesem Zeitpunkt. Bis zum 31.8.2023 sind Sie in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig.        2&rpar; Nach dem Doppelbesteuerungsabkommen &lpar;DBA&rpar; zwischen Deutschland und Mexiko wird das Besteuerungsrecht für Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit grundsätzlich dem Tätigkeitsstaat zugewiesen, in diesem Fall Mexiko, wenn Sie dort eine Betriebsstätte haben. Da Sie ab dem 1.9.2023 Ihre Tätigkeit von Mexiko aus ausüben und keine Betriebsstätte mehr in Deutschland haben, werden die Einkünfte ab diesem Zeitpunkt Mexiko zugeordnet. In Deutschland werden diese Einkünfte nur im Rahmen des Progressionsvorbehalts berücksichtigt, was bedeutet, dass sie den Steuersatz für Ihre in Deutschland steuerpflichtigen Einkünfte beeinflussen, aber nicht direkt besteuert werden.        3&rpar; Die Abmeldung bei der Stadtverwaltung hat keine direkte steuerliche Auswirkung auf den Zeitpunkt der Beendigung Ihrer unbeschränkten Steuerpflicht. Entscheidend ist, wann Sie tatsächlich Ihren Wohnsitz in Deutschland aufgegeben haben, also der 31.8.2023. Die Meldung bei der Stadtverwaltung ist ein formaler Akt, der die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegeln sollte, aber steuerlich zählt der tatsächliche Umzugstermin. Daher wird der Monat September nicht Deutschland zugeordnet, da Sie bereits zum 1.9.2023 nach Mexiko umgezogen sind.

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Steuerrecht

Rechtsanwalt Mathias Schulze

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