ich habe eine Rückfrage. Ich befinde mich momentan in einer komischen Situation und hatte mich am Samstag über dieses Portal schon mal beraten lassen.
Folgender Sachverhalt:
Ich bin seit 14. Juni 2021 im Krankengeldbezug und seit 16.06.21 war ich in einer psychsomatischen Klinik in Bayern auf Grund Traumaaufarbeitung. Leider wurde ich am Freitag Corona positiv getestet. Da ich nur mit ÖVM meine Heimreise nach Hamburg antreten könnte und dies aktuell nicht darf, da ich hochansteckend bin, wurde ich heute in ein anderes Krankenhaus mit Covid Station verlegt. Ich habe bisher einen sehr milden Verlauf mit Halsschmerzen. Mir wurde am Samstag geraten mir von der entlassenden Klinik eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aushändigen zu lassen um der Krankenkasse die psychische Erkrankung durchgehend nachweisen zu können. Diese habe ich trotz Aufforderung nicht bekommen mit der Begründung das ich von der aufnehmenden Klinik ja eine neue Liegebescheinigung bekomme und parallell keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt werden darf. Ist das Verhalten der Klinik korrekt? Desweiteren wurde mir eine Stunde nach Aufnahme im neuen Krankenhaus angeboten einen Krankentransport nach Hamburg bei der Krankenkasse zu beantragen damit ich zu Hause in Quarantäne gehen kann? Ich war etwas überrascht für was die Verlegung wenn ein Transport nach Hause möglich ist? Ich meinte dann ich müsse erstmal klären ob die Grundversorgung mit Lebensmitteln abgesichert ist, da ich alleine lebe und nicht sonderlich viel zu Hause habe. Im Laufe des Nachmittags kam dann ein Bereichsleiter der Klinik mehrfach in mein Zimmer unter anderem um mir meine Versichertenkarte zu bringen oder eine Tasse. Das fand ich schon dubios, was macht eine Führungskraft ständig in meinem Zimmer? Jedes Mal sprach er an, ob ich den nicht nach Hause wöllte und ob ich mich schon entschieden hätte bzgl. Transport. Ich habe sein Verhalten als extrem übergriffig empfunden und mich unter Druck gesetzt gefühlt. Er hat mein Trauma auch total damit angetriggert, er kam einfach ungefragt rein obwohl besprochen war das ich damit Probleme habe. Was hat die Klinik den davon wenn ich abreise? Ich habe ihn dann gefragt wie es mit der Krankschreibung aussehen würde. Er meinte ich bekomme nur eine "Quarantänebescheinigung" vom Gesundheitsamt oder müsse mich vom Hausarzt krank schreiben lassen, dann müsse der AG weiter Lohn zahlen. Ich meinte das der AG nicht mehr zahlen muss, da ich KG beziehe und fragte nach ob die Quarantänebescheinigung des Gesundheitsamtes ohne weitere Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht zum Verlust des Krankengeldes führt? Er meinte nein das Gesundheitsamt zahle das. Stimmt dies? Ich habe Angst meinen Krankengeldanspruch zu verlieren. Ich kann mit einer Quarantänebescheinigung ja keinen nahtlosen Krankheitsverlauf nachweisen, oder? Ich hatte mit der 1. Klinik besprochen dass ich mich nach der Quarantäne in der Klink wg. meiner Psyche weiter krank schreiben lasse (von meiner Psychaterin) bis zur Aufnahme in einer Tagesklinik. Ich möchte einerseits nach Hause aber nur wenn mein KG Anspruch bestehen bleibt.
MfG
Sehr geehrte Fragestellerin,
ich beantworte Ihre Fragen gerne wie folgt:
Das Krankengeld ist in Gefahr, streng genommen schon ist der Anspruch nicht mehr bestehend, da Sie nach Ihrer Schilderung aktuell keine Krankschreibung wegen der psychosomatischen Erkrankung haben.
Es stimmt zwar, dass Sie mit einer Quarantänebescheinigung auch Geld vom Gesundheitsamt bekommen können, doch ist dieses ist ja kein Krankengeld wegen der psychosomatischen Grunderkrankung. Auch ist damit nicht die Frage geklärt, was bei Ablauf der Quarantäne mit dem Krankengeldanspruch ist. Denn ohne die Krankschreibung wegen der psychosomatischen Erkrankung haben Sie keinen nahtlosen Nachweis. Es ist ja mittlerweile auch schon Mittwoch, so dass Sie sich nicht mehr so einfach auf die Regelung berufen können, dass eine Kranschreibung auch am folgenden Montag noch gilt. ( § 46 SGB V).
Es ist also sehr dringend zu empfehlen, eine Krankschreibung seit Entlassen aus der psychosomatischen Klinik wegen dieser Grunderkrankung zu erhalten.
Möglicherweise versucht das derzeitige Krankenhaus, Sie als Coronapatienten nicht weiter behandeln zu müssen und macht daher den Vorschlag, Sie mit einem Krankentransport nach Hamburg zu schicken.
Ich bedauere, Ihnen keine günstigere Auskunft geben zu können, wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen.