Haftung als Buchhalter für Buchungen

Question

Ich habe vor 3 Jahren eine Buchhaltung im Zuge einer gerigfügigen Tätigkeit übernommen.   Der Betrieb hat auch Umsätze mit Drittland und innergemeinschäftlichen Lieferungen. Die  Debitoren/Kreditorn Ausland wie Inland wurden im Buchungskreis 10000..19999 bzw. 70000 ...79999 gebucht bzw. angelegt.   Ich habe diese so weitergeführt. Sollte man diese nicht in einen gesonderten Buchungkreis übernehmen wie z.B.Debitoren Ausland 50000..59999. Wäre dies zwingend nötig und welche Konsequenzen hätte dies bei einer BP oder wäre dies eine reine organisatorische Frage.  Die Frage bezieht sich nur auf den Debitoren/Kreditoren Bereich. Im Sachkontenbereich wurden die Umsätze auf die entsprechenden Konten: Umsatz Inland/Umsatz innergemeinschaftlich und Drittland gebucht.   Leider habe ich im Netz darüber nichts gefunden.

Rechtsanwalt Mathias Schulze · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Ihre Frage betrifft die organisatorische Gliederung der Debitoren&#8209; und Kreditorenkonten und ob es zwingend erforderlich sei, für Auslandsgeschäfte einen separaten Buchungskreis &#8211; etwa den Zahlenbereich 50000&#8211;59999 &#8211; zu verwenden.    Organisatorische Gestaltungsfreiheit  Gemäß den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung &lpar;GoB&rpar; besteht grundsätzlich ein Ermessensspielraum bei der internen Organisation der Buchhaltung. Entscheidend ist dabei, dass alle Geschäftsvorfälle klar, vollständig und nachvollziehbar erfasst werden. Eine einheitliche Erfassung der Debitoren und Kreditoren in einem bestehenden Nummernkreis &lpar;z.&#8239;B. 10000&#8211;19999 beziehungsweise 70000&#8211;79999&rpar; &#8211; sofern durch die verwendeten Sachkonten &lpar;Umsatz Inland, Umsatz innergemeinschaftliche Lieferungen, Umsatz Drittland&rpar; eine eindeutige Zuordnung der Geschäftsvorfälle gewährleistet ist &#8211; stellt keine Pflichtverletzung dar.    Prüfungsrelevanz  Im Falle einer Betriebsprüfung wird in erster Linie geprüft, ob die Buchführung frei von Schlüssigkeitsbrüchen ist und sämtliche Buchungen belegmäßig nachvollzogen werden können. Eine getrennte Führung der ausländischen Debitoren/Kreditoren in einem eigenen Nummernkreis ist also kein zwingend gesetzliches Erfordernis. Vielmehr handelt es sich um eine interne, organisatorische Entscheidung, die der Übersichtlichkeit und der einfachen Auswertung dienen kann. Wird die Geschäftsvorfallzuordnung über andere Merkmale &lpar;beispielsweise durch getrennt geführte Sachkonten für die unterschiedlichen Umsatzarten&rpar; bereits sichergestellt, sind separate Buchungskreise aus prüfungstechnischer Sicht nicht notwendig.    Konsequenzen bei Betriebsprüfungen  Sollte die Buchhaltung im Bereich der Debitoren/Kreditoren &#8211; auch bei Auslandsbelegen &#8211; nachvollziehbar und systematisch geführt sein, zieht dies keine negativen Konsequenzen im Rahmen einer Betriebsprüfung nach sich. Entscheidend ist hier, dass alle Geschäftsvorfälle eindeutig zugeordnet werden können und dass die interne Systematik für den Prüfungsprozess nachvollziehbar ist. Andernfalls könnte der Prüfer &#8211; sofern Unklarheiten bestehen &#8211; zusätzliche Erläuterungen verlangen.    Zusammenfassung  Die Nutzung unterschiedlicher Nummernkreise für Debitoren/Kreditoren Ausland ist keine zwingende Pflicht, sondern eine organisatorische Gestaltungsfrage.  Entscheidend ist, dass die Buchhaltung den GoB entspricht und alle Geschäftsvorfälle übersichtlich und nachvollziehbar dokumentiert werden.  Eine separate Führung im Nummernkreis &lpar;z.&#8239;B. 50000&#8211;59999&rpar; kann der internen Übersichtlichkeit dienen, ist aber aus prüfungsrechtlicher Sicht nicht erforderlich, sofern die Zuordnung anderweitig eindeutig erfolgt.    Fazit:  Sie können Ihre bisherige Praxis beibehalten. Eine Umstellung auf einen separaten Buchungskreis ist nur dann sinnvoll, wenn Sie zusätzliche organisatorische oder technische Anforderungen &lpar;z.B. unterschiedliche Währungen, Steuerkennzeichen&rpar; haben. Für die Betriebsprüfung ist die korrekte Buchung auf die steuerlich relevanten Konten entscheidend, nicht die organisatorische Trennung der Debitoren/Kreditoren

Haftung als Buchhalter für Buchungen

Steuerrecht

Rechtsanwalt Mathias Schulze

Diese Frage ist vertraulich.

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