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Filmdownload / Anschluss Mitbewohnerin / Erklärung verfassen

26. Januar 2012 21:39 |
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Urheberrecht, Markenrecht, Patentrecht


Beantwortet von


in unter 2 Stunden

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Anfang letzten Jahres wohne ich in einer Wohngemeinschaft, in der der Telefon- und Internetanschluss auf meine Mitbewohnerin läuft.
Als mein Freund bei mir zu Besuch war lud er in einem Zeitraum von ca. 3 Monaten naiverweise mehrmals geschützte Filme aus dem Internet herunter.
Etwa ein halbes Jahr später kam eine Abmahnung einer Anwaltskanzlei. Zusammen mit einem Anwalt an der Uni verfassten wir einen Brief und es kam nichts mehr. Vor zwei Wochen erhielten wir jedoch einen weiteren Brief einer anderen Anwaltskanzlei.

Verständlicherweise möchte sich meine Mitbewohnerin nun absichern. Sie möchte, dass ich eine Erklärung schreiben, in der ich angebe, dass ich unsere Zugangsdaten an Dritte weitergab ,sie nichts damit zu tun hatte, ich dafür veranwortlich war und als Ansprechpartnerin gelte. Für den Fall, dass wir weitere Briefe erhalten möchte sie diese Erklärung direkt an die abmahnenende Kanzlei schicken, damit diese sich an mich wenden.

Können Sie mir Tipps für die Formulierung dieses Schreibens geben, damit es nicht noch schlimmer wird?

Vielen Dank!


26. Januar 2012 | 22:33

Antwort

von


(280)
Ruwerer Straße 29
54292 Trier
Tel: 06514628376
Web: https://www.zimmlinghaus.de
E-Mail:

Sehr geehrte Ratsuchende,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich wie folgt beantworten möchte:

Grundsätzlich gilt eine Vermutung dafür, dass der Inhaber eines Anschlusses für eine derartige Urherberrechtsverletzung verantwortlich ist. Wird ein geschütztes Werk der Öffentlichkeit von einer IP-Adresse aus zugänglich gemacht, die zum fraglichen Zeitpunkt einer bestimmten Person zugeordnet ist, so spricht eine tatsächliche Vermutung dafür, dass diese Person für die Rechtsverletzung verantwortlich ist.

Aus diesem Grunde ist das Interesse Ihrer Mitbewohnerin an einem derartigen Schreiben durchaus nachvollziehbar. Der Vollständigkeit halber muss ich Sie natürlich darauf hinweisen, dass Sie ein solches Schreiben nicht abgeben müssen. Ich gehe jedoch davon aus, dass Sie selbst daran interessiert sind, dass Ihre Mitbewohnerin nicht zur Verantwortung gezogen wird.

Ein solches Schreiben sollte meiner Meinung nach lediglich beinhalten, dass in dem entsprechenden Zeitraum neben Ihrer Mitbewohnerin auch Sie und Ihr Freund den Internetanschluss nutzten. In diesem Schreiben sollte dagegen kein Eingeständnis hinsichtlich konkreter Urheberrechtsverletzungen enthalten sein. Sie sollten sich darauf beschränken, zu bestätigen, dass der Internetanschluss auch durch Sie und Ihren Freund benutzt worden sind.

Allerdings muss ich Ihnen mitteilen, dass ein solches Schreiben nicht dazu führt, dass ein Urheberrechtsinhaber keine Rechte mehr gegen Ihre Mitbewohnerin hat. So bestünde meiner Einschätzung nach noch immer ein Unterlassungsanspruch und ein Kostenerstattungsanspruch direkt gegen die Mitbewohnerin.

Sollten Sie Ihre Mitbewohnerin vollumfänglich absichern wollen, sollten Sie sich Ihr gegenüber schriftlich dazu verpflichten, sie von derartigen Ansprüchen Dritter aufgrund von Urheberrechtsverletzungen freizustellen. So könnte Sie Ihre Mitbewohnerin im Falle weiterer Abmahnungen in Regress nehmen und Sie müssten kein Schreiben aufsetzen, was an die Abmahnkanzleien geschickt werden soll.

Abschließend weise ich Sie darauf hin, dass im Rahmen dieser Plattform nur eine erste Einschätzung des Sachverhalts, basierend auf Ihren Angaben, erfolgen kann. Sollten hier wichtige Informationen hinzugefügt, weggelassen oder unklar dargestellt worden sein, kann die rechtliche Beurteilung völlig anders aussehen. Den Gang zu einem Berufskollegen vor Ort kann und will dieser Plattform nicht ersetzen.

Ich hoffe, Ihre Frage in Ihrem Sinne beantwortet zu haben und wünsche Ihnen Alles Gute in dieser Angelegenheit!

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Zimmlinghaus
Rechtsanwalt

www.zimmlinghaus.de


ANTWORT VON

(280)

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