ich habe eine Halle angemietet, wo im April 2009 ein Brand entstanden ist, nicht meine Schuld.
Die Feuerwehr war vor Ort und hat gelöscht.
Der Schaden wurde dokumentiert , instand gesetzt jedoch bis zum heutigen Tag nicht.
Die Mieten wurden bis heute nicht gekürzt.
Ich möchte nun, um der Sache Nachdruck zu geben, die Mieten rückwirkend ab Mai 2009 um einen entsprechenden Prozentsatz kürzen.
Meine Frage nun, geht dieses, geht dieses auch rückwirkend, dem Eigentümer war natürlich der Schaden seit dem Brand bekannt.
Wie kann ich beurteilen, in welcher Höhe der Schaden ist, ohne dass ich zusätzliche Kosten für einen Sachverständigten habe?
Was passiert, wenn es zum Streitfall kommt und die Kürzung war zu hoch angesetzt? Rückzahlung der zuviel gekürzten Summe? Kündigung mit dieser Begründung?
Das Recht zur Mietminderung besteht grundsätzlich nur für die Zukunft. Rückwirkend kann es ausnahmsweise geltend gemacht werden, wenn die Mietzahlungen ausdrücklich unter Vorbehalt gestellt worden sind.
Das Gericht ist an eine vom Mieter angegeben Minderungsquote nicht gebunden. Sie müssen keinen Sachverständigen beauftragen, sondern können die Quote angemessen schätzen. Beauftragen Sie dazu ggf. einen Rechtsanwalt oder orientieren Sie sich grob an Mietminderungstabellen. Neben der Mietminderung können Sie u.U. noch ein Zurückbehaltungsrecht gem. § 320 BGB
geltend machen, sofern Sie selbst vertragstreu sind; das Zurückbehaltungsrecht kann die Minderung übersteigen, die Beträge sind aber nachzuzahlen.
Das Risiko einer zu hohen Mietminderung liegt beim Mieter. Der Vermieter kann in der Tat die Nachzahlung der zu hoch geminderten Miete verlangen und ggf. auch wegen Zahlungsverzuges eine Kündigung aussprechen.
Sie sollten sich daher näher beraten lassen, welche Rechte in welcher Höhe Sie in Ihrem konkreten Fall geltend machen können. Dazu wird es erforderlich sein, den Sachverhalt zu Schaden, Schadenshergang und den bisherigen Schadensanzeigen weiter aufzuklären. Eine verbindliche Aussage zur Höhe ist aus der Ferne nicht möglich.
Ich hoffe, Ihnen einen ersten hilfreichen Überblick in der Sache verschafft zu haben. Ich weise darauf hin, dass die Beantwortung Ihrer Frage ausschließlich auf Grundlage Ihrer Schilderung erfolgt. Die Antwort dient lediglich einer ersten rechtlichen Einschätzung, die eine persönliche und ausführliche Beratung durch einen Rechtsanwalt in den seltensten Fällen ersetzen kann. Das Weglassen oder Hinzufügen weiterer Sachverhaltsangaben kann möglicherweise zu einer anderen rechtlichen Beurteilung führen. Eine endgültige Einschätzung der Rechtslage ist nur nach umfassender Sachverhaltsermittlung möglich.