Sehr geehrter Fragesteller,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Generell ist es nicht möglich, ein Grundstück "fiktiv" zu verkaufen. Ein Verkauf ist ein rechtlich bindender Vertrag und der Besitz des Grundstücks wechselt tatsächlich von einer Partei zur anderen. Es könnte strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn man versucht, einen solchen Verkauf zu täuschen oder zu umgehen.
Eine andere Möglichkeit, die Sie vorschlagen, ist, das Grundstück V kurzzeitig zu verkaufen, das Geld zur Finanzierung des Baus des eigenen Hauses zu verwenden und dann das Grundstück V zurückzukaufen. Diese Methode birgt erhebliche Risiken und mögliche Kosten. Der Käufer könnte sich weigern, das Grundstück später zu verkaufen, oder er könnte einen höheren Preis verlangen. Darüber hinaus könnten die Transaktionskosten und mögliche Steuerfolgen erheblich sein.
Eine alternative Möglichkeit könnte darin bestehen, das Grundstück V zu beleihen oder eine Hypothek aufzunehmen, um das Geld für den Bau des eigenen Hauses zu bekommen. Dann könnten Sie später das Darlehen zurückzahlen und einen neuen Kredit aufnehmen, um die zweite Doppelhaushälfte zu bauen. Allerdings sollten Sie in der Lage sein, die Darlehenszahlungen zu leisten, um das Risiko des Verlustes des Grundstücks zu vermeiden.
Jede dieser Möglichkeiten hat ihre eigenen Risiken und potentiellen Kosten und sollte sorgfältig geprüft werden. Es wäre ratsam, professionelle rechtliche und finanzielle Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass Sie die beste Entscheidung für Ihre spezifische Situation treffen.
Sie könnten in Erwägung ziehen, den Bau der beiden Doppelhaushälften getrennt zu finanzieren. In diesem Fall würden Sie zuerst einen Kredit aufnehmen, um das eigene Haus (DHH) zu bauen. Nach Fertigstellung und Bezug Ihres eigenen Hauses könnten Sie dann einen zweiten Kredit aufnehmen, um die vermietete Doppelhaushälfte (DHH) zu bauen. Auf diese Weise könnten die Zinsen und Kosten für den zweiten Kredit, der zur Finanzierung der vermieteten Doppelhaushälfte verwendet wird, als Betriebsausgaben abgezogen werden, da sie direkt mit der Erzielung von Mieteinkünften verbunden sind.
Bitte beachten Sie, dass diese Strategie eine sorgfältige Planung und Beratung durch einen Steuerberater erfordert, um sicherzustellen, dass die Zinsen korrekt abgezogen werden können.
Darüber hinaus könnte es sinnvoll sein, das Grundstück aufzuteilen, wenn dies rechtlich möglich ist. Auf diese Weise könnten Sie die Finanzierung und Steuersituation für die beiden Teile des Grundstücks getrennt behandeln.
Sie könnten versuchen, einen Mietkaufvertrag mit einer Option zum späteren Kauf für Grundstück V einzurichten. Dies könnte es Ihnen ermöglichen, Geld für den Bau des Eigenheims zu erhalten, ohne das Grundstück sofort zu verkaufen. Aber auch hierbei ist eine genaue rechtliche Prüfung notwendig.
Sie könnten eine Immobiliengesellschaft gründen und das Grundstück in diese Gesellschaft einbringen. Diese Gesellschaft könnte dann die Doppelhaushälfte bauen und vermieten. Dies könnte es Ihnen ermöglichen, die Einnahmen und Kosten der Vermietung gesondert zu behandeln und möglicherweise Steuervorteile zu erzielen. Dies erfordert jedoch einen erheblichen administrativen Aufwand und kann auch rechtliche und steuerliche Risiken mit sich bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Larverseder, LL.B.
Rechtsanwältin
26. Mai 2023
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10:08
Antwort
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