Gefälschter Schuldschein

Question

Sehr geehrte Anwälte,    ich habe einer eher flüchtigen Bekannten 7.500€ geliehen. Sie ist gebürtige Iranerin &lpar;mit deutschen Pass&rpar; und bat mich um das Geld, um ihrer in Iran lebenden kleinen  Tochter eine dringend notwenige Operation zu ermöglichen.  Sie hat mir dann für diesen Betrag eine Schuldschein unterschrieben.  Mittlerweile musste ich feststellen, dass sowohl ihr Name wie auch die Anschrift auf dem Schuldschein falsch sind. Damit konfrontiert, unterband sie jede weitere Kommunikation mit mir durch Blockierung des Telefons wie auch im sozialen Netzwerk.  Durch eigen Recherchen sind mir inzwischen ihr korrekter Name und her Anschrift bekannt.  Meine Fragen:  1. Sollte ich sie wegen versuchten Betruges und wegen des gefälschten Schuldschein anzeigen, mit welcher Strafe müsste sie bei einer gerichtlichen Verfolgung rechnen? Ich wollte ihr dies gern mitteilen, um vielleicht doch noch eine gütliche Einigung zu erzielen.  2. Wie könnte ich sie gerichtlich / aussergerichtlich verfolgen, ohne meine Identität offenzulegen &lpar;ich bin verheiratet&rpar;.  Vielen Dank    Mit freundlichen Grüßen    PK

Rechtsanwalt Jan Allendorf · Accepted Answer

Antwort vom Rechtsanwalt: Sehr geehrter Fragesteller,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    In der Sache dürft das Vorgehen Ihrer "Vertragspartnerin" einen Betrug in Tateinheit mit einer Urkundenfälschung darstellen.  Sollten Sie diesen Sachverhalt anzeigen, dürfte die Frau mit einer Bestrafung zu rechnen haben. Die Höhe der auszusprechende Strafe ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dabei spielt unter anderem eine Rolle, ob &lpar;einschlägige&rpar; Vorstrafen im Bundeszentralregister vorhanden sind. Zudem dürft auch die Motivation der Frau eine Rolle spielen. Ich halte, bei dem geschilderten Sachverhalt, eine empfindliche Geldstrafe von 90 - 150 Tagessätzen für realistisch, wobei sich die Höhe des Tagessatzes an den tatsächlichen Einkommensverhältnisse orientiert. Ggf. kommt auch eine kurze Freiheitsstrafe, welche zur Bewährung ausgesetzt würde, in Betracht. Genaues kann hier allerdings mangels Kenntnis nicht genannt werden.     Aus dem strafbaren Verhalten resultiert für Sie zunächst ein Schadensersatzanspruch aus &#167; 823 BGB in Höhe von 7.500 € zuzgl. Ihrer Rechtsverfolgungskosten. Auch ein vertraglicher Anspruch dürfte gegeben sein.  Diesen Anspruch könnten Sie an einen Dritten abtreten, welcher aber zur Geltendmachung des abgetretenen Anspruchs die Abtretung offenlegen müsste.    Eine anonyme Geltendmachung dieser Ansprüche ist daher ausgeschlossen.     Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.    Mit freundlichen Grüßen

Gefälschter Schuldschein

Schadensersatz

Rechtsanwalt Jan Allendorf

Diese Frage ist vertraulich.

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