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Jobtitel

20. November 2024 14:06 |
Preis: 30,00 € |

Arbeitsrecht


Beantwortet von


in unter 2 Stunden

Guten Tag,

ich arbeite in einem Unternehmen mit einem internationalen (SE & Co oHG) und einem nationalen Bereich (Stiftung & Co. KG).

Nun habe ich mich aus dem internationalen Bereich als Specialists auf eine Jr. Manager Stelle im nationalen Bereich beworben und die Stelle auch bekommen.

Nach Zusage habe ich im internationalen Bereich gekündigt. Der neue Vertrag im nationalen Bereich verzögerte sich etwas und war dann mehrfach fehlerhaft, unter anderem auch in der Jobtitel.

Es wurde alles angepasst, bis auf den Jobtitel.
Hier wurde mir gesagt, dass in 2 Wochen alle Jr. Manager den Titel des Specialists erhalten werden.
Auf meinen Einwand, dass das bestimmt nicht alle mitmachen, sagte man mir, müssen die Mitarbeiter, ansonsten könnten sie ja gehen, eine Wahl bleibt nicht .

Ich sagte ich habe mich auf die Jr. Stelle beworben und es war bei Zusage nie die Rede davon, dass sich das ändert.

Zur Info, es gibt Assistenten, Jr.Specialists, Specialists, Jr. Manager, Manager und höher.

Im internationalen Bereich, der OHG, sagt man der Spezialist und der Jr. Manager liegen im selben Gehaltsband, aber der Jr. ist in der Hierarchie über dem Specialisten.

Im nationalen Bereich gab es auch immer diese verschiedenen Einstufungen, jetzt sagt man aber, Specialist und Jr. Manager sind komplett identisch.

Ich unterschrieb also den Vertrag als Specialist, da ich meinen anderen Vertrag ja auch schon gekündigt hatte mit der Aussage des HR Mitarbeiters, alle Mitarbeiter werden auf den Titel Specialist kurzfristig umgestellt.

Dies war im Februar 2024. Nach Rückfrage wann die Umstellung geschieht wurde ich immer wieder vertröstet.

Dann hat im April ein neuer Mitarbeiter angefangen und wurde als Jr. Manager eingestellt, ein Mann.

Daraufhin hab ich meine Chefin gebeten meine Stellenbezeichnung anzupassen, gerne solange, bis alle umgestellt werden.

Ich hatte dann noch ein Gespräch mit dem Chef darüber, der wollte sich der Sache dann annehmen.

Nach kurzer Zeit kam meine Chefin dann auf mich zu und sagte, ich könne in meiner Signatur den Jr. Manager nutzen, es sei ja eh alles das gleiche. Alles entspannt. Die Vertragsanpassung erwähnte sie nicht.

Heute wurde im Teammeeting dann verkündet, dass die Umstellung nun vollzogen wird. Es werden nur noch Specialists eingestellt. Jr. Manager können ihren Jobtitel gerne auf Specialist ändern lassen, wenn sie vlt schon älter sind und kein Jr mehr sein möchten.
Zu dem Kollegen der nach mir kam sagte meine Chefin lachend: "XY du hast Glück, du bleibst Jr. ach ne, warum Glück, ist ja das selbe".

Andersrum ist es nicht möglich. ABER: alle Jr Manager behalten ihre Bezeichnung - Bestandsschutz.

Ich fühle mich auf deutsch gesagt verarscht.
Ich wurde gedrängt den Vertrag als Specialist zu unterschreiben, ja gedrängt, weil meine andere Stelle ja schon gekündigt war und alle Seiten wussten bescheid, was blieb mir übrig und ich fühle mich verarscht weil nach mir ein Kollege als Jr Manager eingestellt wurde. Warum? Weil er ein Mann ist? Wir sind in der gleichen Abteilung/Team.

Ich habe das auch bereits als Diskriminierung erwähnt, darauf wurde nicht eingegangen

Außerdem, warum Bestandsschutz? Was gibt es zu schützen, wenn alles das gleiche sein soll.

Gerne hätte ich hierzu eine rechtliche Einschätzung.
Ich will ja auch kein Unfrieden stiften, aber heute sagen sie es ist das gleiche und morgen wollen sie sich wieder dem internationalen Bereich angleichen und dann sind die Jr. Manager wieder über den Specialisten.

20. November 2024 | 15:29

Antwort

von


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Sehr geehrte Fragestellerin,

Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:


Ihre Situation wirft mehrere rechtliche Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf das Arbeitsrecht und mögliche Diskriminierung. Hier sind einige Punkte, die Sie in Betracht ziehen sollten:



1. Direktionsrecht des Arbeitgebers: Der Arbeitgeber hat grundsätzlich das Recht, die Arbeitsbedingungen im Rahmen des Direktionsrechts zu ändern, solange dies nicht die wesentlichen Vertragsbedingungen betrifft. Die Änderung des Jobtitels könnte unter das Direktionsrecht fallen, wenn es sich nicht um eine wesentliche Vertragsbedingung handelt. Allerdings, wenn der Jobtitel im Arbeitsvertrag festgelegt ist, könnte eine einseitige Änderung problematisch sein.



2. Diskriminierung: Sie erwähnen, dass ein männlicher Kollege nach Ihnen als Jr. Manager eingestellt wurde, während Ihnen diese Bezeichnung verwehrt blieb. Dies könnte ein Hinweis auf eine geschlechtsspezifische Diskriminierung sein, die nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) unzulässig ist. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist verboten, und Sie könnten hier einen Anspruch auf Gleichbehandlung haben.



3. Bestandsschutz: Der Bestandsschutz für die Jr. Manager könnte darauf hinweisen, dass der Arbeitgeber die bestehenden Arbeitsverträge respektiert und keine einseitigen Änderungen vornimmt, die die Position der Mitarbeiter verschlechtern. Dies könnte jedoch im Widerspruch zu der Behauptung stehen, dass die Positionen identisch sind, was die Frage aufwirft, warum dann ein Bestandsschutz notwendig ist.



4. Vertragsrechtliche Aspekte Da Sie den Vertrag als Specialist unterzeichnet haben, könnte es schwierig sein, rückwirkend eine Änderung zu verlangen, es sei denn, Sie können nachweisen, dass Sie unter Druck gesetzt wurden oder dass der Vertrag unter falschen Voraussetzungen zustande kam. Hier könnte eine Anfechtung des Vertrags wegen Täuschung in Betracht kommen, wenn Sie nachweisen können, dass Ihnen falsche Informationen gegeben wurden, um Sie zur Unterschrift zu bewegen.



5. Mögliche Schritte: Sie könnten in Erwägung ziehen, das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber zu suchen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Sollte dies nicht erfolgreich sein, könnten Sie rechtliche Schritte in Betracht ziehen, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Dies könnte eine Klage auf Gleichbehandlung oder eine Anfechtung des Vertrags umfassen.



Es wäre ratsam, alle relevanten Dokumente und Kommunikation zu sammeln, um Ihre Position zu untermauern. Eine detaillierte Prüfung der Vertragsunterlagen und der internen Kommunikation könnte weitere Klarheit bringen.


Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Milad Ahmadi
Rechtsanwalt


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