Vollgeschoß nach Geländeabtragung

1. August 2010 12:09 |
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Baurecht, Architektenrecht


Beantwortet von


in unter 2 Stunden

Guten Tag,

bei meinem Elternhaus wurde das Kellergeschoß beim Bau soweit ins Erdreich gelegt dass das Kellergeschoß nach der LBO nicht als Vollgeschoß zählt.

Meine frage: Wenn man jetzt nachträglich das Gelände hinter dem Haus abträgt um eine Terasse oder ähn. anzulegen, wird dann das Kellergeschoss als Vollgeschoß gezählt oder hat dies Bestandschutz?

Dies wäre wichtig für eine Aufstockung wenn Ihr ein zusätzliches Vollgeschoss entstehen würde. Um die Gesamtanzahl der Vollgeschosse nach dem Bebauungsplan nicht zu überschreiten.

Vielen Dank im Voraus.

1. August 2010 | 13:14

Antwort

von


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Sehr geehrter Ratsuchender,


auf einen Bestandschutz werden Sie sich nach der LBO nicht berufen können, wenn Sie im Rahmen der Nutzungsänderung (auch durch Bodenabtrag) dann vom genehmigten Bau abweichen.


Als Vollgeschoss wird der Keller aber nur dann gelten, wenn er vollständig über der natürlichen oder festgelegten Geländeoberfläche liegt.

Über der natürlichen Oberfläche wird er nicht liegen, da die Abtragung eben diese natürliche Fläche verändert, ohne dass dieses Auswirkungen hat - insoweit wären Sie also noch auf der sicheren Seite.


Allerdings ist es durchaus möglich, dass eine festgelegte Geländeoberfläche besteht, was im Rahmen der Erstberatung so nicht geklärt werden kann. Dieses müsste also vorab unbedingt ergänzend geprüft werden, da dann damit die Vollgeschoss-Eigenschaft in der Tat begründet werden könnte. Der Bebauungsplan muss also unbedingt vorab daraufhin überprüft werden, damit § 2 Abs. 5 und Abs. 7 LBO eingehalten werden.


Ist dort keine Geländeoberfläche festgesetzt worden, steht Ihrem Vorhaben insoweit nichts im Wege. Beachten müssten Sie dann allenfalls noch ggfs. nachbarrechtliche Schutzvorschriften und natürlich auch die Standfestigkeit des Gebäudes.



Mit freundlichen Grüßen


Rechtsanwalt
Thomas Bohle


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