Kontaktverweigerung zur 78jährigen Mutter

Ich wünsche einen schönen Abend, bin aber schnellstmöglich auf Hilfe angewiesen. Ich versuche mich kurz zu fassen.
Wir, mein Mann und unsere beiden Töchter lebten gemeinsam auf einem Grundstück, was dem Lebensgefährten meiner Mutter gehörte. 2003 zerbrach unsere Welt, denn wir erfuhren, dass der Lebensgefährte unsere damals minderjährigen Töchter sexuell missbraucht hatte. Wir zeigten ihn an und er wurde beim Landgericht Stendal wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern u.a. zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 5 Jahren u. 6 Monaten verurteilt.
Meine Mutter war erst fassungslos, doch nach ihrem ersten Haftbesuch kehrte sie wie eine Fremde zurück. Plötzlich waren unsere Töchter und wir an allem schuld und sie stellte sich auf die Seite ihres Lebensgefährten, den sie noch während seiner Haftstrafe heiratete und somit seinen Namen annahm. Als wir noch eine intakte Familie waren, stellten wir fest, dass sie in einer toxischen Beziehung lebt und sich manipulieren und psychisch kontrollieren lässt.
Wir haben uns dann im Interesse unserer Töchter ein neues Zuhause gesucht, wo wir glücklich leben können.
Ich habe meiner Mutter nie wirklich Schuld an ihrer Entscheidung zugesprochen, war aber über Jahre in psychologischer Behandlung, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wieso sie mich, ihre einzige Tochter und auch ihre Enkel einfach so aufgibt, für einen Mann, der alles zerstört hat.
Es sind inzwischen 15 Jahre vergangen und imeine Mutter ist inzwischen 78, er 73.
Über verschiedene Wege versuchte ich sporadisch immer wieder Kontakt zu ihr zu bekommen. Briefe hat er abgefangen und am Telefon sagte er mir immer wieder, dass meine Mutter keine Tochter hätte oder meine Mutter sei für mich nicht zu sprechen oder meine Mutter wolle mit mir nichts mehr zu tun haben. Manchmal habe ich 4 bis 7 mal hintereinander angerufen, doch er blockte mich ab und legte einfach auf.
Nun aber hatte ich in dieser Woche am Dienstag Glück. Ich startete wieder einen Anruf vormittags kurz vor 10. Ich hörte meine Mutter und musste sofort weinen. Sie sagte, dass sie mir vieles erklären möchte, dass sie mich lieb hat und dass er ihr mein Einschreiben, was ich zum Muttertag geschickt hatte, wegnahm. Aufeinmal wurde sie leise und flüsterte nur noch: "Ich muss jetzt auflegen."
Ich hatte für mich nun Gewissheit, dass sie zu mir Kontakt möchte.
Heute rief ich wieder an, doch er ging wieder ran. Gleiches Spiel, gleiche Worte "deine Mutter ist für dich nicht zu sprechen" und aufgelegt.
Ich zerbreche an dieser Situation, will meine Mutter doch wenigstens noch einmal umarmen, sie halten, drücken, lieb haben und dieser Mensch behält die Kontrolle. Mein Hass ist schon wegen dem Missbrauch unendlich, aber er wächst täglich mehr.
Es muss doch etwas geben, was ihm verbietet, den Kontakt zwischen meiner Mutter und mir zu boykottieren.

WAS KANN ICH DENN NOCH TUN?

Ich bin nervlich schon wieder so angegriffen, weil dieser Mensch schon so viel kaputt gemacht hat und auf diese Art u. Weise Rache dafür nimmt, dass wir ihn damals angezeigt hatten. Man hätte ihn für immer wegsperren müssen, diesen kranken Menschen.

Es tut mir leid, dass ich so ausführlich war, aber es bewegt mich natürlich und ich komme nicht mehr zur Ruhe.

Ich hoffe sehr, dass es für mich von Ihnen eine positive Rückantwort gibt.

Vielen lieben Dank im Voraus.

Angela B.