20. Februar 2019
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23:38
Antwort
vonNotar und Rechtsanwalt Gero Geißlreiter
Bertha-von-Suttner-Straße 9
37085 Göttingen
Tel: 0551 70728-16
Web: https://rkm-goettingen.de/gero-geisslreiter-verwaltungsrecht
E-Mail: verwaltungsrecht@rkm-goettingen.de
Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:
1.) § 9c Satz 1 Nr. 2 des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG) fordert nach herrschender Meinung im Ergebnis das Bestehen einer Rentenanwartschaft in der gesetzlichen oder einer privaten Rentenversicherung. Das bedeutet, dass die rentenrechtliche Mindestversicherungszeit von 5 Jahren (vgl. § 50 Abs. 1 des Sozialgesetzbuches VI - SGB VI) erfüllt sein muss, das sind 60 Beitragsmonate. Erst dann besteht überhaupt erst einmal eine Rentenanwartschaft, unabhängig von der Frage ihrer Angemessenheit. Ihr Sachbearbeiter hat also recht.
2.) Für die Einbürgerung wird u.a. von der Behörde verlangt, dass die Ehe mit einem Deutschen seit mindestens 2 Jahren und ein rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland seit 3 Jahren besteht. Je nach persönlicher Situation des Einbürgerungsbewerbers verlangt die Behörde aber 60 Beitragsmonate zur Rentenversicherung, womit man im Ergebnis auch hier auf 5 Jahre Wartezeit käme.
Zu Ihren Gunsten würde hier sprechen, wenn Sie ununterbrochen erwerbstätig gewesen wären und Beiträge gezahlt hätten. Gegen Sie spricht das derzeit noch bestehende Probe-Arbeitsverhältnis.
Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben, und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.
[i]Dear questioner,
on the basis of the information provided, I would like to answer your enquiry as follows:
1) § 9c sentence 1 no. 2 of the Residence Act (AufenthG) requires according to prevailing opinion in the result the existence of a pension expectancy in the legal or a private pension insurance. This means that the minimum insurance period under pension law of 5 years (cf. § 50 para. 1 of the Social Security Code VI - SGB VI) must be fulfilled, i.e. 60 contribution months. Only then does a pension expectancy exist at all, irrespective of the question of its appropriateness. Your clerk is therefore right.
2.) For naturalisation, the authorities require, among other things, that the marriage with a German has existed for at least 2 years and a lawful stay in Germany for 3 years. Depending on the personal situation of the naturalisation applicant, however, the authority requires 60 months to contribute to the pension insurance, which would also result in a waiting period of 5 years.
In your favour would speak here, if you would have been continuously employed and would have paid contributions. Your current trial employment relationship speaks against you.
I hope I have answered your question clearly and thank you for the trust you have placed in me. If you are unclear, you can use the free demand function.[/i]
Mit freundlichen Grüßen
Rechtsanwalt Gero Geißlreiter
Fachanwalt für Verwaltungsrecht