Vater will Sohn nicht mehr zurückgeben
| 16.04.2010 11:53
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Beantwortet von
Rechtsanwalt Thomas Bohle
Guten Tag,
ich habe zwei Kinder (Junge 13 Jahre und Mädchen 9 Jahre).
Bin vom Vater der Kinder bereits seit 8 Jahren getrennt und 7 Jahre geschieden.
Die Trennung ging von mir aus mit guter Begründung (er wollte z.B., daß ich die Schwangerschaft der Tochter beende und hat mich, weil ich das nicht tun wollte geschlagen mehrmals).
Er lebt bei seiner seit kurzem verwitweten Mutter.
Ich war mit Unterbrechungen immer nahezu Vollzeit berufstätig, um die Kinder durchzubringen. In Hartz IV wollte ich nie.
Wie ich das schaffe war immer mein Problem. Der Vater der Kinder hat sich im ersten Jahr der Trennung überhaupt nicht gemeldet. Als ich das alleinige Sorgerecht beantragt hatte, stimmte er pötzlich zu sich doch zu "sorgen" und sie daher jedes 2. WE zu nehmen.
Das gab auch immer Probleme anfangs, die Kinder kamen sehr unruhig zurück. Und wollten auch öfter gar nicht hin, was ich dann zugelassen habe.
Der Vater muß täglich 400 m an unserer (alten, gemeinsamen) Wohnung vorbei fahren, um zur Arbeit zu kommen.
In den letzten 8 Jahren war er aber noch nie nach der Arbeit mal kurz hier, um "Hallo" zu sagen, hat auch die Kinder nie angerufen.
Ich habe ihn darum aber mehrmals ausdrücklich zum Wohl der Kinder gebeten.
Jedenfalls durch die ganze Lage und auch die Mentalität meines Sohnes ist er in der Schule zur Zeit versetzungsgefährdet. Er ist schlau, aber macht nichts.
An den Vater-WE`s durfte er auch nie Hausaufgaben mitnehmen, um dort mehr Zeit für den Vater zu haben.
Ich bekam meinen Sohn nicht motiviert und in meiner Verzweiflung, weil ich auch wußte, daß ihm die Vaterperson fehlt bzw. er das nicht begreift, daß ich beides sein muß und das sehr schwierig ist, bat ich mehrmals den Vater um Hilfe. ER solle sich jetzt auch mal kümmern.
Dann holte er nur den Sohn ab, nicht die Tochter, die erst später.
Und dann war er wie verwandelt. Jetzt wird sich extrem gekümmert um schulische Dinge. Alles was sie vorher auch an der Freizeitgestaltung nie mittragen wollten ist plötzlich kein Problem mehr.
Nur gesprochen wird mit mir nicht. Mir wurde mitgeteilt mein Sohn sollte über die Osterferien bleiben. Jetzt ist alles auf ungewisse Zeit vertagt. In den letzten 6 Wochen, seitdem er weg ist, war er erst 1x für 2 Stunden hier. Der Vater meint alles andere ginge nicht. Er hätte sich gerade erst mal von der Situation bei mir erholt.
Mein Sohn könne zurück, wenn er das ausdrücklich wolle. Nur wird der das erst sagen, wenn er mal realisiert was überhaupt Sache ist.
Der Junge ist jetzt sehr froh endlich mal einen Vater zu haben, daß ich da erstmal nachrangig bin.
Der Vater will auch nicht, daß er hier übernachtet, weil er Angst hat der Sohn würde dann wieder hier bleiben wollen. Was wiederum zur Folge hätte, daß er wieder Unterhalt bezahlen müßte.
Was kann ich jetzt tun ?
Gespräche mit dem Jugendamt hat er schon in der Vergangenheit ignoriert.
Das alles ist für mich und meine Tochter sehr belastend.