Internetanbieter stellt falsche Rechnung und ich sollte das bezahlen.
16.11.2014 15:53
| Preis:
***,00 € |
Beantwortet von
Rechtsanwalt Robert Weber
Sehr geehrte Damen & Herren,
ich bin seit 8 Jahren DSL-Kunden (inkl. Telefon) von einem Internetanbieter deren Vertriebsniederlassung sich in Nürnberg befindet. Lassen wir dieser Firma als "X" nennen. Als ich damals den Vertrag abgeschlossen habe, erhalte ich von Fa. X einen Router/Modem.
Dieser Router ist in Juli 2014 kaputt gegangen. Ich habe dann sofort diese Schaden in einer Filiale der Firma X gemeldet mit der Hoffnung, dass ich ein neuen Router bekomme. Der Mitarbeiter dieser Filiale erzählte mir, dass man ein neuen Router nur persönlich und nur online bestellen kann (also nicht vorrätig) und es bis zu 1 Monat, bis ich es per post bekomme, dauern kann.
Da ich beruflich auf Internetleitung und Telefon angewiesen bin, kann ich nicht so lange warten und ich finde einfach ungerecht, dass ich während dieser Zeit die DSL-Gebühr weiterhin bezahle. Also habe ich gefragt, ob es grundsätzlich erlaubt ist eine Router (in diesem Fall ein Fritz!Box) aus Elektrogeschäft zu kaufen bzw. zu verwenden und der Antwort zu mir war : "Ja, man kann es einrichten". So ich habe dieser Router für ca. €150 gekauft. Ich kann natürlich nicht direkt mit dem neuen Router ins Internet verbinden bzw. Telefonleitung anschließen, weil mir jegliche Zugangsdaten (Internet und VoIP Zugangsdaten) fehlte. Ich habe mich über Hotline-Service gefragt, ob ich die Zugangsdaten bekommen kann um eine extern Fritz!box-Router einzurichten. Die Antwort der Technikerin war nochmal: "Ja, das kann ich haben. Gar kein Problem". Habe alles so eingerichtet wie die Anweisung der Technikerin und alles läuft Prima bis...
Jetzt kommt die große Schock. Am 14.09.2014 steht auf meine Rechnung 59 mal! Anrufe nach Himmelfahrtsinsel (Ascension) ununterbrochen zwischen 16:07 bis 22:38 Uhr und zwar auf ein einzige Telefonnummer +247-72xx. Ich soll jetzt für diese Anrufe insgesamt €705 bezahlen und unsere normale Rechnung liegt die letzte 8 Jahren niemals über €50.
Außer, dass ich die Nummer gar nicht kenne. Bei der Prüfung der Einzelverbindung fällt mir auch, dass mehrere Anrufe (3 - 4 mal) gleichzeitig getätigt waren.
Also irgendwas stimmt hier nicht. Ich habe diese Fakten Schriftlich an die Firma X geschildert und die Rechnung widersprechen. Mit der bitte um einer Überprüfung der gestellten Rechnung. Ich habe sicherheitshalber auch den Betrag, den ich für korrekt fand an die Firma überwiesen. Das sind €35 + MwSt.
Nach unzählige Hotline-Ping-Pong und weitere schriftliche Kommunikation, hat die Firma X entschieden, dass ich die Kosten trotzdem übernehme, weil - und jetzt kommt - mein Telefon bzw. mein Router gehackt war und die Firma will keine Haftung nehmen, weil ich ein Fritz!Box nutze und nicht ihre Router?!!
Das kann ich nicht nachvollziehen.
1. keine der Hotline-Mitarbeiter oder der Filiale Mitarbeiter hat mich darauf hingewiesen, dass die Firma der Nutzung einer Fritz!Box nicht erlaubt und schon gar nicht, dass ich alle Haftung in Zukunft tragen muss. Wenn es der Fall ist und das ist auch Legal, wurde ich tausend mal überlegen bevor ich ein FritzBox kaufen.
2. Ein Fritzbox ohne Zugangs-Daten ist ja nutzlos. Diese Zugangsdaten hat die Technikerin der Firma definitiv an mich weitergegeben und hat mir auch nichts gewarnt. Sollte die Nutzung einen extern Router nicht erlaubt ist warum geben die Firma die Zugangsdaten heraus? warum hilft die Technikerin meine Fritzbox einzurichten? warum spricht mir keine über Haftungsverlust der Firma X?
Ich soll jetzt bis zu 29.11. den Restbetrag von ca. 663€ bezahlen. Ich fühle mich betrogen, dass die Firma einfach so den Schuld an mich schieben.
Ich brauche Ihre Hilfe, was soll ich tun? lohnt es sich für dieser Fall einen Rechtsanwalt zuschalten und den Fall zur Gericht zu bringen? habe ich eine Chance oder hat die Firma X doch Recht?
Ich danke Ihnen für Ihre schnelle Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Herr JS (ein sehr enttäuschte loyal Kunde)