Gebührenrecht außerordentliche Honorarvereinbarung

Question

Hallo,    ich habe mit einem Anwalt zusammen eine Kündigungsschutzklage, durch einen Vergleich, beenden können. Das Ganze dauerte 1 Jahr.   Zu Beginn habe ich den Anwalt für Arbeitsrecht aufgesucht, und sofort in Kenntnis gesetzt dass ich eine RSV habe. Er hat eine Deckungszusage eingeholt, die wurde erteilt und es ging los. Nach einiger Zeit hat mir der Anwalt nahe gelegt, dass er gerne eine ausserordentliche Honorarvereinbarung mit mir schliessen würde. Weil man über RSV nicht kostendeckend arbeiten könne, sagte er. Ich habe abgelehnt. Stattdessen wollte ich mir einen anderen Anwalt nehmen, davon hat er mich aber abgebracht.   Er hat nie locker gelassen, mir immer wieder gesagt dass er mehr Geld von mir will. Sogar mal in einer Prozesspause. Das hat mich sehr unter Druck gesetzt, und war sehr sehr unangenehm.   Nun ist der Prozess zu Ende, der Vergleich ist gerichtlich bestätigt &lpar;aber noch nicht ausgezahlt&rpar;. Und der Anwalt ruft mich vor ein paar Tagen an, und formuliert dass er 10.000€ von mir will. Das wäre auch in meinem Interesse&#8230; sagte er. Ich entgegnete, dass sich das fast wie eine Drohnung anhört. Darauf sagte er, dass ich das deuten kann wie es mir beliebt. Er möchte auch nur telefonisch mit mir kommunzieren, nicht schriftlich. Sagte er. Meine Frau hat Angst vor ihm, weil er so eiskalt ist. Auf ihren Wunsch haben haben wir dem Anwalt nun 5000€ angeboten. Aber eigentlich ist mir das gar nicht recht.   Wie soll ich mich verhalten? Ist das normal was der Anwalt da abzieht? Was könnte er gegen mich unternehmen?

Rechtsanwältin Wibke Türk · Accepted Answer

Sehr geehrter Fragesteller,    Ihre Anfrage möchte ich Ihnen auf Grundlage der angegebenen Informationen verbindlich wie folgt beantworten:    Wenn Sie mit dem Kollegen ein Mandant vereinbart haben, das über die Rechtsschutzversicherung abzurechnen ist, dann hat der Kollege auch ganz normal und nicht über eine etwaige, nicht geschlossene Honorarvereinbarung abzurechnen.  Der Kollege hätte im vorfeld der Mandantierung beim Beratungsgespräch mit Ihnen über eine solche Vereinbarung sprechen müssen. Einen solchen Vorgang, wie aus den von Ihnen angehängten Dateien ersichtlich, halte ich für ein unmögliches Verhalten des Kollegen. Sie sollten diese Forderung zurückweisen und gegebenenfalls der zuständigen Rechtsanwaltskammer melden.    Mit diesem Verhalten schadet der Kollege dem Ansehen des gesamten Berufsstandes.    Sie sollten das Angebot über 5000 EUR zurückziehen.      Ich hoffe, Ihre Frage verständlich beantwortet zu haben und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Bei Unklarheiten können Sie die kostenlose Nachfragefunktion benutzen.    Mit freundlichen Grüßen

Gebührenrecht außerordentliche Honorarvereinbarung

Anwaltsrecht, Gebührenrecht

Rechtsanwältin Wibke Türk

Diese Frage ist vertraulich.

Antwort